Diesen Bericht widme ich meinem
1994 verstorbenen Fliesenfreund Rainer (Hannibal) Marggraf.
Mit Rainer besuchte ich auf unseren Reisen zur Fliesenkultur in
Portugal auch den Palácio da Ega in Lissabon.
Auslöser für unseren Besuch und unsere Recherchen war das 1959 in
Den Haag erschienene Buch ’Carreaux céramiques hollandais aux
Portugal et en Espagne’ von J. M. dos Santos Simões (1).
Der bedeutende portugiesische
Fliesenforscher J. M. dos Santos Simões veröffentlichte 1949 den
Bericht ‚OS AZULEJOS HOLANDESES DO PALÁCIO SALDANHA’ (2). Er
beschrieb darin die Geschichte des Palastes und Fliesengemälde mit
Stadtansichten von Antwerpen, Hamburg, Köln, Konstantinopel,
London, Middelburg, Rotterdam und Venedig. Alle acht Fliesengemälde
wurden auf ganzseitigen Tafeln in Graudruck vorgestellt. Den Bericht
von 1949 übernahm J. M. dos Santos Simões 1959 in sein Buch
‚Carreaux céramiques hollandais aux Portugal et en Espagne’
(3).
01
Antwerpen
02
Hamburg
03
Köln
04
Konstantinopel
05
London
06
Middelburg
07
Rotterdam
08
Venedig
Der Palast
Im Westen der Stadt Lissabon,
nahe dem früheren Strand von Junqueira, erstreckte sich die Quinta
das Caldas, Wohnsitz der Saldanha. Die Quinta erfuhr im 17. und 18.
Jahrhundert weitreichende Veränderungen und Erweiterungen.
Es ist davon auszugehen, dass
die holländischen Fliesengemälde zwischen 1715 und 1720
geliefert und angesetzt wurden.
Nur wenige Jahre später, am 1.
November 1755, führte ein Erdbeben in Verbindung mit Großbränden
und einem Tsunami zur Zerstörung von ca. 80 % der Gebäude in der
reichen Hafenstadt. Der Palácio Saldanha wurde nicht zerstört,
aber stark beschädigt. Die acht Fliesengemälde sind Zeugnisse von
Veränderungen am und im Gebäude. Bei einer Neueinrichtung des
Musik- oder Festsaales (Salao Pompeia) wurden die Fliesengemälde in
Zweitverwendung angesetzt. Dies ist deutlich an vielen Details, wie
fehlende, vertauschte oder ergänzte Fliesen, zu erkennen.
Es folgten weitere eingreifende
Veränderungen im und am Palácio Saldanha, nachdem der französische
General Junot mit Truppen Napoleons am 30. November 1807 Lissabon
besetzte. Die portugiesische Königsfamilie hatte sich bereits nach
Brasilien abgesetzt. Am 21. August 1808 wurden die Franzosen in der
Schlacht von Vimeiro von einer britisch-portugiesischen Armee
geschlagen und mussten gemäß der Konvention von Cintra Portugal
bei freiem Abzug wieder räumen.
Den Saldanha, inzwischen Grafen
von Ega, wurde wegen Kooperation mit der Regierung Junot der Prozess
gemacht und alle Güter, darunter auch der Palast in Junqueira,
genommen. Der Palast wurde Militärhospital der Engländer und später
Residenz des englischen Gouverneurs William Beresford.
1820, während sich Beresford in
Brasilien aufhielt, kam es in Portugal zur liberalen Revolution, die
mit einem Aufstand portugiesischer Offiziere in Porto begann. Alle
britischen Offiziere wurden aus der portugiesischen Armee entlassen.
Der alte Graf von Ega, vom zurückgekehrten König begnadigt,
erhielt den Palast zurück. Er starb ohne Nachkommenschaft. Der
Palast wechselte noch mehrmals den Besitzer bis er 1919 in den
Besitz des portugiesischen Staates überging. Er beherbergte bis
1931 eine Lehranstalt für Tropenmedizin mit angeschlossenem
Hospital.
Seit 1931 wird der Palácio
Saldanha (jetzt Palácio da Ega genannt) in der Calçada da Boa-Hora
30, 1300-95 Lisboa, vom Arquivo Histórico Ultramarino genutzt.
09
Ansicht des Palastes von der Calçada
da Boa-Hora
Die Fliesengemälde
Von 1687 bis 1698 war die
Einfuhr von Fliesen nach Portugal verboten. Danach sind verstärkt
Lieferungen von niederländischen Fliesen nach Lissabon, Figueira da
Foz, Nazaré und Cádiz bekannt.
Jan van Oort und Willem van der
Kloet aus Amsterdam sowie Jan Aalmis aus Rotterdam signierten nach
Portugal gelieferte Fliesengemälde. Bei den Stadtansichten im Palácio
da Ega sucht man vergeblich danach. Unterlagen über den Ankauf der
Fliesen fand J. M. dos Santos Simões bei seinen gründlichen
Recherchen nicht. Er schrieb die acht Stadtansichten schon 1949 dem
Rotterdamer Fliesenmaler Cornelis Boumeester 4) zu.
Nach dem Vergleich dieser
Stadtansichten mit vielen anderen von Cornelis Boumeester signierten
Fliesengemälden schreibe auch ich ihm die acht Fliesengemälde im
Palácio da Ega zu. Seine Art der Umsetzung von grafischen Vorlagen
zu den großformatigen Stadtansichten und Details - zum Beispiel die
Ausarbeitung von Wolken, Wellen und Vögeln - erhärten die
Zuschreibung.
Beschreibungen der
Stadtansichten
In lockerer Folge beschreibe ich
die acht Stadtansichten.
Den Anfang machte ich mit „Rotterdam“. Es folgten die Berichte
„Antwerpen“ und „Köln“.
Der vorliegende Bericht behandelt das Fliesengemälde „Hamburg“.
10
Festsaal (Salão Pompeia) im Palácio
da Ega
Die Ansicht des Fliesengemäldes
„Hamburg“ wird durch eine Säule zum Teil abgedeckt. Es war
deshalb erforderlich, Von links und rechts zu fotografieren und die
beiden Fotos zu einem Bild zusammenzufügen.
11
Aufnahme links vom Pfeiler Aufnahme rechts vom Pfeiler
12
Zusammengefügtes Bild
Das Fliesengemälde zeigt eine
Ansicht auf Hamburg von der Elbseite.
Es ist davon auszugehen, dass die holländischen Fliesengemälde
zwischen 1715 und 1720 nach Lissabon geliefert und im Palast
angesetzt wurden. Dass zu Beginn des 18. Jahrhunderts ältere
Stadtansichten den Fliesenmalern als Vorlagen dienten, war nicht
ungewöhnlich.
Kurzer historischer Abriss
der Entwicklung vom Kastell Hammaburg zur Reichsstadt Hamburg
Archäologische Funde belegen
Ansiedlungen von Menschen in festen Behausungen im 4. Jahrhundert v.
Chr. Für die Zeit vom 4. bis zum 6. Jahrhundert nach Chr. sind
Zuwanderungen von Sachsen in das Gebiet der unteren Elbe
nachgewiesen.
Karl der Große veranlasste 810
den Bau einer Kirche zur Missionierung des heidnischen Nordens. Zu
ihrer Sicherung errichtete man das Kastell Hammaburg.
Ludwig der Fromme gründete 831
im gesicherten Gebiet ein Bistum, das wenig später in den Rang
eines Erzbistums erhoben wurde. Es folgten Einfälle von Wikingern
und Slawen.
Graf Adolf III. von Schauenburg
und Holstein gründete im 12. Jahrhundert am westlichen Alsterufer
eine Siedlung. Kaiser Friedrich I. verlieh der Siedlung 1180 das
Hafenrecht und Handelsprivilegien. Die Siedlung entwickelte sich zu
einer florierenden Handelsstadt. Im Jahre 1241 wurde Hamburg durch
Vertrag mit Lübeck eines der ersten Mitglieder der Hanse und stieg
schnell zum wichtigsten Umschlag- und Handelsplatz zwischen Nord-
und Ostsee auf.
Die Reichsstadt Hamburg erlebte
im 17. und 18. Jahrhundert eine kulturelle Blüte durch die Eröffnung
des Opern-Theatrum 1678 und des Hamburgischen Nationaltheaters im
Jahre 1767.
Nach dem Niedergang der Hanse
blieb Hamburg das bedeutende Handels- und Wirtschaftszentrum
Norddeutschlands.
Fliesengemälde und grafische
Vorlage
Es gibt viele grafische Blätter
des 17. Jahrhunderts mit dem Prospekt der Stadt Hamburg. Die genaue
Vorlage für das Fliesengemälde konnte aber trotz freundlicher
Hilfe von Mitarbeitern des Staatsarchivs Hamburg leider nicht
ermittelt werden.
Eine schöne Ansicht der Stadt
findet man bei Bertius, Petrus (1565-1629): Commentariorum Rerum
Germanicarum Libri Tres : Primus est Germaniae veteris. Secundus,
Germaniae posterioris, a Karolo Magno ad nostra usque tempora, cum
Principum Genealogijs. Tertius est praecipuarum Germaniae urbium cum
earum Iconismis et Descriptionibus. - Amstelodami : apud Joannem Janßonium,
1616.
Der Städteatlas des Petrus
Bertius erschien in mehreren Auflagen bei Jan Janszoon dem Jüngeren
in Amsterdam. Das Buch wurde 1616 und 1632 mit 26 Karten und 101 Städtebildern
ausgestattet. Die meisten Karten und Städteansichten wurden nach
Vorlagen von Sebastian Münster (1488-1552), Frans Hogenberg
(1535-1590) und Wilhelm Dilich (1571-1655) gestochen. Zum Teil
wurden auch Kupferplatten des Pieter van den Keere (1570-1630)
wiederbenutzt.
13
Commentariorum Rerum
Germanicarum Libri Tres, Seite 568
14
Detail aus dem Fliesengemälde
1 St. Michaelis, 2 St. Anschar,
3 Millerntor, 4 Heiligen Geist Hospital,
5 St. Nikolai, 6 Maria
Magdalenenkloster, 7 Börse, 8 St. Katharinen,
9 St. Johanniskloster, 10 Dom,
11 St. Petri, 12 Winsertor, 13 Galgenfeld
auf dem Grasbrook, 14
Wallanlagen
15
1 St. Michaelis
Die „Michel“ genannte evangelische Hauptkirche ist dem
Erzengel Michael geweiht. Als Wahrzeichen der Hansestadt grüßt sie
auch heute noch Besatzungen einlaufender Schiff. Der heutige Bau ist
an dieser Stelle der dritte Kirchbau, erste Kirche (1647-1750),
zweite Kirche (1762-1906), dritte Kirche (1906-).
2 St. Anschar
Ev.-luth. Kirchengemeinde im Hamburger Stadtteil Eppendorf.
3 Millerntor
Das erste Millerntor lag nördlich des heutigen Rödingsmarkts.
Es wurde im 16. Jahrhundert nach Nordwesten verlegt. Beim Bau der
Wallanlagen für die Neustadt versetzte man das Tor 1621 noch weiter
nach Westen in die Nähe des heutigen Millerntorplatzes.
4 Heiligen Geist Hospital
Die Geschichte des Hospitals geht bis auf das Jahr 1227 zurück
als Adolf IV von Schauenburg und Holstein in der Schlacht bei Bornhöved
siegte und ein Gelübde ablegte. Schon 1247 wurde das Hospital zum
Heiligen Geist als wohlhabende Stiftung urkundlich erwähnt. Bis
Ende des 19. Jahrhunderts stand das Hospital für Blinde, Lahme,
Taubstumme und Menschen mit Altersgebrechen am Rödingsmarkt. Heute
ist das Hospital zum Heiligen Geist eine kleine Stadt für Senioren
im Alstertal.
5 St. Nikolai
Die 1195 eingeweihte Kirche ist nach St. Petri die zweitälteste
der Hamburger Hauptkirchen. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg 1943
zerstört und die Ruine nach Ende des Krieges bewusst als Mahnmal für
den Frieden belassen. Die Kirchengemeinde zog 1962 in eine neue
Kirche nach Harvestehude um.
13 Galgenfeld auf dem
Grasbrook
Auf dem Fliesengemälde sieht man den Grasbrook über eine Brücke
und dem Brooktor mit der Stadt verbunden. Das hauptsächlich als
Viehweide genutzte Gebiet war nie eingedeicht. Im Westen der Insel
befand sich zeitweilig der Richtplatz von Hamburg, auf dem unter
anderem der Seeräuber Klaus Störtebeker im Jahr 1401 hingerichtet
wurde. Auf dem Großen Grasbrook siedelten sich ab circa 1740
Werften an. Das Gebiet ist seit 2008 HafenCity. Der Kleine Grasbrook
ist schon seit 1894 eigener Stadtteil Hamburgs.
16
5 St. Nikolai
Siehe Beschreibungen zu Abbildung 15
6 Maria Magdalenenkloster
Graf Adolf IV. von Schauenburg gründete das Kloster um 1230. Er
stiftete es als Dank für den Sieg über die Dänen in der Schlacht
bei Bornhöved am 22.07.1227, dem Namenstag der heiligen Maria
Magdalena. Mönche des Franziskanerordens bewohnten das Kloster, in
das 1239 Graf Adolf IV. selbst eintrat und als Bettelmönch in
seinem eigenen Kloster lebte. Seit der Reformation wurden die
Klostergebäude als Armenhaus genutzt. Der Backsteinbau des Klosters
stand bis 1830 an der Stelle der heutigen Handelskammer am
Adolphsplatz.
7 Börse
Bis zum 16. Jahrhundert trafen sich Hamburger Kaufleute zumeist
am alten Alsterhafen, um Geschäfte abzuschließen oder
Informationen auszutauschen. 1517 wurde den Kaufleuten vom Rat das
Recht eingeräumt einen Vorstand zu wählen. Es entstand die
Vereinigung eines gemeenen Kopmanns, später eines Ehrbaren
Kaufmanns zu Hamburg. Vor allem die Seehandel treibenden Kaufleute wünschten
sich einen festen Handelsplatz als Treffpunkt einheimischer und
fremder Kaufleute, nach dem Vorbild der aus Antwerpen bekannten Börse.
Die Hamburger Börse wurde 1558 gegründet. Im 18. Jahrhundert lag
die Börse am Nikolaifleet.
8 St. Katharinen
Die Kirche wurde erstmals 1256 urkundlich erwähnt. Sie ist eine
der fünf Hamburger Hauptkirchen und bei Seeleuten sehr beliebt. Der
Turmschaft stammt noch aus dem 13. Jahrhundert, das Langhaus wurde
zur Mitte des 15. Jahrhunderts vollendet.
Der 1657 errichtete Turmhelm trägt eine der heiligen Katharina
geweihte Krone. Gemäß einer Sage wurde die Krone aus dem
Goldschatz des Seeräubers Klaus Störtebecker gefertigt.
14 Wallanlagen
Ende des 15. Jahrhunderts wurde die seit dem 13. Jahrhundert
bestehende Stadtmauer durch eine Wallanlage ergänzt. Im 16.
Jahrhundert umgab man die ganze Stadt mit einem neuen Wall. Bedingt
durch immer wieder aufflackernde Konflikte mit Dänemark sahen sich
die Hamburger gezwungen, neue Befestigungsanlagen zu bauen. Sie
wurden nach niederländischem Vorbild aus Erde errichtet und durch
vorgelagerte breite Wassergräben gesichert. Die Befestigungsanlage
wurde von Stadttoren durchbrochen. Es waren Millern- und Dammtor an
der Westseite und Steintor an der Ostseite Hamburgs. Sand- und
Brooktor dienten als Durchlässe zur Elbe. Das Brooktor ist mit Brücke
auf Abbildung 15 als Verbindung zum Galgenfeld und Grasbrook zu
erkennen.
17
9 St. Johanniskloster
Bis zum Einzug der Reformation in Hamburg lebten Dominikanermönche
im Johanniskloster. Sie mussten es 1528 räumen. Nonnen aus dem
Kloster Herwardeshude, die zum evangelischen Glauben übergetreten
waren, bezogen das Johanniskloster.
10 Mariendom
Die erste Kirche wurde um 831 als Missionskirche errichtet und
war Bischofssitz. Der wurde 845, nach der Zerstörung der Kirche
durch die Wikinger, nach Bremen verlegt. In Hamburg verblieb aber
das Kapitel.. Nach einigen Vorgängerbauten wurde in den Jahren 1245
bis 1329 eine dreischiffige Basilika in gotischem Stil erbaut und
zum Ende des 14. Jahrhunderts um zwei Schiffe erweitert. Der
Mariendom erhielt 1443 eine Turmspitze. Dieser Bau blieb bis zur Säkularisation
1803 und zum Abbruch 1805 im Wesentlichen erhalten.
11 St. Petri
Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche datiert aus dem Jahr
1195. Sie ist nach dem 1805 abgerissenen Mariendom die zweitälteste
Kirche in der Hamburger Altstadt. Die Kirche wurde ab 1310 als
gotische Hallenkirche und der Turm zwischen 1513 bis 1516
erbaut.
12 Winsertor
„Die Straße Hüxter bildete einen Teil der alten Gröningerstrasse
im Catharinenkirchspiel; sie verlängerte sich östlich in die
Brauerstraße und weiter zum Winsertor.“
18
Stadtansicht im Palácio da Ega
in Lissabon
Beim Betrachten des Fliesengemäldes
und im Vergleich mit grafischen Stadtansichten fällt auf, dass im
linken unteren Bildfeld acht Fliesen vor der Zweitverwendung ergänzt
wurden. Sie entsprechen nicht Form- und Farbgebung der angrenzenden
Rotterdamer Fliesen und verfälschen das Panorama der Stadt. In der
untersten Reihe wurde zusätzlich die siebte Fliese von links ergänzt.
19
Acht beigearbeitete Fliesen in
der unteren linken Ecke der Stadtansicht
Anmerkungen
1) J. M. dos Santos Simões (*
Lissabon 17.07.1908 - + Lissabon 15.02.1972)
Nach dem Studium zum Textilingenieur in Frankreich ließ er sich in
der portugiesischen Stadt Tomar nieder. Dort schrieb er eine Studie
über das Christuskloster, dessen Konservator er war. Die Stadt
Tomar ernannte ihn zum Ehrenbürger. Zurück in Lissabon beschäftigte
er sich fortan mit der Geschichte der Fliese. Ab 1944 folgten viele
Veröffentlichungen zu diesem Themenbereich.
In den Gebäuden von Madre de
Deus in Lissabon, wo sich in der Kirche die größten niederländischen
Fliesentableaus befinden, gründete J. M. dos Santos Simões der
Welt größtes Fliesenmuseum. Es öffnete seine Pforten während des
“1st International Symposium on Tiles“ (13.-20. Oktober 1971). Während
des Postsymposiums (20.-27. Oktober 1971) erlitt J. M. dos Santos
Simões einen Herzinfarkt, von dem er sich nicht wieder erholte.
2) J. M. dos Santos Simões, Os
Azulejos Holandeses do Palácio Saldanha. Lisboa, 1949. Separata da
Revista e Boletim Academia National de Belas Artes, 2° Serie,
Numero 1. Die acht Stadtansichten ließ er schon 1944 fotografieren.
3) J. M. dos Santos Simões,
Carreaux céramiques hollandais aux Portugal et en Espagne’,
Martinus Nijhoff, La Haye, 1959.
4) Notiz bei A. Hoynck van
Papendrecht, De Rotterdamsche Plateel-en Tegelbakkers en hun
product, 1590-1851; bijdrage tot de geschiedenis der oude
noord-nederlandsche majolika (Rotterdam 1920):
„Cornelis Pieterszn. Boumeester, jongman van Rotterdam, wonende in
de Nieuwe Vranckestraet trouwt 13 December 1676 met Adriaentjen
Jacobsdr. de Back, jongedochter van Rotterdam, wonende op de
Delftschevaart (Geref. Trouwb. N0. 10). Zij sterft op hoogen
ouderdom; in de eerste week van Maart 1732 wordt als overleden
aangegeven: „Adriana de Back, huijsvrouw van Cornelis Boumeester
op de Vest bij d’Oranjeboom“ (Dooden die betalen, N0. 3). Niet
lang daarna maakt „Cornelis Boumeester, gewesene tegelschilder,
woonagtig‘ op Stads Binnevest omtrent de Delfsepoort“, testament
(Notaris Hartman de Custer, Akte 33). Anderhalf jaar later sterft
ook hij; „Cornelis Boumeester, weduwnaer van Adriana de Bak op de
Vest, 8-14 Nov. 1733“ (Weeskamer, Reg der Overledenen, L 1). Zijne
woning stond aan de Vest „bij de Delfse Poort“ (Begraafboek).
Den 29 Mei 1693 en 26 Mei 1694
komt zijn naam voor op de nominatie voor hoofdlieden van de
tegelbakkersknechts; in Mei 1694 wordt hij als zoodanig benoemd.
In 1696 schrijft Boumeesters
tijdgenoot, Gerard van Spaan (Beschrijvinge der stad Rotterdam)
`eene opsomming van levensbizonderheden omtrent vele Rotterdamsche
schilder`, na er reeds een goed dertigtal genoemd te hebben, het
volgende: „Kornelis Boumeester, welke hooger geplaatst had
behooren te werden, is een zeer goed scheepstekenaar; voorts weet
hij meesterlijk de steden, kusten, baijen, inhammen, stormen en
schipbreuken af te beelden, en de schepen zoodanig af te schetsen,
dat‘er niet een touwtje aan ontbreekt“.
Bildnachweis
J. M. dos Santos Simões: 1-8
Arquivo Histórico Ultramarino,
Lisboa: 10
Rainer Marggraf: 09, 11 und 13
Norbert Joliet: Bildbearbeitung
12 und 18 aus 11
Wilhelm Joliet: Bildbearbeitung
14-17 und 19 aus 11
Benutzte Literatur:
Zum Palast und zu den Fliesengemälden:
J. M. dos Santos Simões, Os Azulejos Holandeses do Palácio
Saldanha’ (Lisboa 1949)
J. M. dos Santos Simões, Carreaux céramiques hollandais aux
Portugal et en Espagne (La Haye 1959)
Zur Person des Cornelis
Pieterszn. Boumeester:
A Hoynck van Papendrecht, De Rotterdamsche Plateel-en Tegelbakkers
en hun product, 1590-1851; bijdrage tot de geschiedenis der oude
noord-nederlandsche majolika (Rotterdam 1920)
Zur Stadt Hamburg:
Wikipedia
Mein Dank gilt Herrn Joachim
Frank vom Staatsarchiv Hamburg für wertvolle Hinweise. |