Wilhelm Joliet |
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Palácio dos Marqueses de Fronteira
Teil 5 - Galerie der Künste
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Terraço da Capela
/
Galeria de las Artes
- Terrasse zur Kapelle / Galerie der Künste –
Am Ende dieser Terrasse befindet sich die Palastkapelle mit einer Inschrift
über der Tür und dem Datum 1584. Hier stand schon eine frühere Kapelle, in
der der Überlieferung nach der heilige Franz Xaver (1506-1552) - der Apostel
Indiens – im April 1541 eine letzte heilige Messe vor seiner Abreise nach
Fernost feierte, wo er in China starb.
Die im 18. Jahrhundert renovierte Kapelle von 1584 ist im Innern oberhalb
der Azulejos und an der Fassade mit Steinen, Muscheln und Porzellanscherben
verziert. Sie ist der älteste Teil des Palastes.
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Offene Kapelle am Beginn der Terrasse
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Blick aus der offenen Kapelle zur Terrasse
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Eckbereich von Terrasse und offener Kapelle, mit Skulptur der Göttin Diana
Die überaus reich mit Azulejos, freistehenden Götterskulpturen und farbigen,
plastischen Terracotta-Dekorationen im Stil der Della Robbia
ausgestattete Terrasse vermittelt zwischen Garten und Palast. Besonders
eindrucksvoll sind die großen Fliesenbilder der sieben freien Künste.
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Blick über die Terrasse zur angrenzenden Kapelle
Die Terrasse der Künste ist vollständig mit azulejos (Fliesen) ornamentaler
und figurativer Kompositionen gestaltet. Die meisten sind in kobaltblauer
Bemalung mit manganfarbenen Kontouren auf weißem Grund ausgeführt. Highlight
sind die Fliesengemälde der sieben freien Künste, Grammatik, Arithmetik,
Musik, Dialektik, Rhetorik, Geometrie und Astronomie.
Die Ikonographie der freien Künste als weibliche Charaktere, die mit einem
Attribut verbunden sind, wurde schon 410-439 n. Chr. von Martinus Capella
festgelegt.
Es gibt eine Besonderheit, denn das Fliesengemälde der Grammatik findet man
nicht auf der Terrasse, sondern in der angrenzenden offenen Kapelle.
Die sieben freien Künste wurden mit sieben Himmelskörper in Verbindung gebracht.
So findet man jeweils eine Darstellung eines Planeten in einer Nische rechts
neben der Darstellung einer der sieben freien Künste wie folgt: Grammatik /
Mond, Arithmetik / Merkur, Musik / Venus, Dialektik / Apollo, Rhetorik /
Mars, Geometrie / Jupiter und Astronomie / Saturn.
Grafische Vorlagen für Fliesentableaus der sieben freien Künste
Der unbekannte portugiesische Maler der sieben freien Künste übernahm auf
Anweisung von Dom João de Mascarenhas Stiche des Ioan Sadeler I (Brüssel
1550 - Venedig 1600) nach Zeichnungen des Maerten de Vos (Antwerpen 1531 –
Antwerpen 1603) als Vorlagen. Die Blätter haben die Maße 150x106 mm.
GRAMMATICA
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Rijksmuseum Amsterdam RP-P-OB-7489
Grammatik: Lateinische Sprachlehre und ihre Anwendung auf die Werke der
klassischen Schulautoren, Rute als
Attribut.
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Blick in die Kapelle mit
zweigeteilter Darstellung ‚Grammatica‘
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Rechter Teilbereich des Fliesenbildes ‚Grammatica‘
ARITHMETICA
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Rijksmuseum Amsterdam RP-P-OB-7492
Arithmetik: Zahlentheorie (Zahlbegriff, Zahlenarten, Zahlenverhältnisse) und
zum Teil auch praktisches Rechnen, Rechenbrett als Attribut.
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MVSICA
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Rijksmuseum Amsterdam RP-P-OB 7495
Musik:
Musiktheorie und Tonarten unter anderem als Grundlage der Kirchenmusik,
Musikinstrument als Attribut.
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DIALECTICA
Rijksmuseum Amsterdam RP-P-OB-7490
Dialektik bzw. Logik: Schlüsse und Beweise finden, Schlange als Attribut.
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RHETORICA
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Rijksmuseum Amsterdam RP-P-OB-7491
Rhetorik: Redeteile und Stillehre, mit Beispielen aus den Schulautoren,
Schriftrolle und Bücher als Attribute.
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GEOMETRIA
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Rijksmuseum Amsterdam PP-T-1891-A-2461
Zeichnung des Maerten de Vos (1531-1603), Antwerpen 1594, 299x136 mm.
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Rijksmuseum Amsterdam RP-P-OB-7493
Geometrie: Vermessungstechnik, Zirkel und Dreieckslineal als Attribute.
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ASTRONOMIA
Rijksmuseum Amsterdam RP-P-OB-7494
Astronomie: Lehre von den Sphären, den Himmelskörpern und ihren Bewegungen.
Bis in das 18. Jahrhundert bildeten Astronomie und Astrologie ein Gebiet.
Attribut ist das Astrolabium.
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Bildmaterial
Autor: 01, 02, 04, 05, 06, 08, 09
Rainer Marggraf: 03
Rijksstudio Amsterdam: 07, 10, 12, 14, 16, 18, 19, 21
Elvira Kless: 11, 13, 15, 17, 20, 22
Benutzte Literatur
Manuel J. Gandra, Jardins do Palácio
Fronteira, Centro Ernesto Soares de Iconografia e Simbólica, 1a
ediçiao digital, Mafra, 2012
Wikipedia
Danksagung Ich danke Frau Elvira
Kless für die Genehmigung zur Übernahme und Veröffentlichung ihrer Fotos.
Meinem Sohn Norbert danke ich für Überarbeitung und Veröffentlichung des
Berichtes im Internet.
Fundacão
das Casas de Fronteira e Alorna
www.fronteira-alorna.pt/en/home/
Der Palast ist nur im Rahmen von Führungen zu besichtigen.
Es gibt Führungen in Portugiesisch, Englisch und Französisch.
Bei einem geplanten Besuch empfiehlt sich vorherige Kontakaufnahme mit der
Verwaltung des Palastes.
- Fronteirapalast im Lissaboner Stadtteil Benfica -
Teil 1
‚Außenansichten des Palastes und Fliesentableaus an der Ostwand des
Hauptgebäudes‘
www.geschichte-der-fliese.de/fronteira.html
Teil 2
‚Polychrome Fliesentableaus im klassischen Garten des Palastes und am Bassin
vor der Casa do Fresco‘
www.geschichte-der-fliese.de/front.html
Teil 3
‚Holländische Fliesenbekleidungen im Gemäldesaal (Sala dos Painéis)
www.geschichte-der-fliese.de/fron.html
Teil 4: ‚Schlachtensaal (Sala das Batalhas)
www.geschichte-der-fliese.de/fro.html
Teil 6: Casa do Fresco / Haus der Erfrischung
Teil 7:
‘Tanque dos Cavaleiros – Brunnenanlage mit vierzehn Reiterbildern’
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