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Blick vom Großen Garten zur Ostfassade des Palastes.
Hinter
kompliziert geschnittenen Buchsbaumhecken erkennt man polychrome
Tableaus an der Ostfassade des Palastes und an der Brüstung
unterhalb des Terrassengeländers.
Eindrucksvoll ist der Große Garten mit Brunnen,
Skulpturen und Azulejo-Tableaus an Außenumrandungen.
Es gibt dort polychrome Tableaus mit Darstellungen von
Planetengottheiten, Tierkreiszeichen mit dazugehörigen Planetenhäusern
und Elementen.
Planetengottheiten
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Darstellung des Sonnengottes auf einem Tableau an der
Brüstung zur kleinen Terrasse vor der Ostwand des Palastes.
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Sonnengott
Apollon, Sohn des Zeus und der Göttin Leto, war in der griechischen
und römischen Mythologie der Gott des Lichts, des Frühlings und der
Bogenschützen.
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Mercurius
(Merkur) war ein römischer Gott. Er wurde mit dem griechischen
Hermes gleichgesetzt. Dessen Herkunft und übrige Eigenschaften
wurden auf ihn übertragen.
Der
Merkurstab steht als Symbol des römischen Gottes Merkur für
Handel. Weitere Attribute des Gottes sind der geflügelte Hut und
die geflügelten Schuhe als Symbole für Reise.
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Auf dem ca. 4,20 m breiten Tableau findet man als
Entsprechungen des Planeten Merkur, links oben das Sternkreiszeichen
Zwillinge und rechts oben das Sternkreiszeichen Jungfrau.
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Die Konturen der Darstellung wurden in kräftiger
Manganglasur ausgeführt, Malfarben waren Blau, Gelb und Grün.
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Darstellung der Andromeda links neben der Treppe von
der kleinen Terrasse zum Garten.
Die Eisen, mit denen sie an einen Felsen angekettet
war, sind als Teilstücke zu sehen. Im unteren linken Bildbereich
erkennt man das Seeungeheuer Ketos, dem sie geopfert werden sollte.
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Andromeda
wurde an einen Felsen geschmiedet um dem Seeungeheuer Ketos
geopfert zu werden. Perseus besiegte es, befreite Andromeda und nahm
sie zur Frau.
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Rechts neben der Treppe von der kleinen Terrasse vor
der Ostfassade des Palastes zum Garten: die Fliesentableaus
‚Kassiopeia’ und ‚Venus’.
Andromeda
mit ihren Eltern, dem Königspaar Kepheus und Kassiopeia, Perseus
und das Meeresungeheuer Ketos wurden als Sternbild an den Himmel
gesetzt.. Zur Strafe für ihren Hochmut steht Kassiopeia kopfüber
am Firmament. Wichtigste mythologische Quelle sind die Metamorphosen
des Ovid. Der römische Dichter sammelte griechischen Sagen und
ordnete sie jeweils einem Sternbild zu.
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Venus,
die römische Göttin der Liebe und Schönheit, begleitet vom
Liebesgott Amor.
Als
Entsprechungen des Planeten Venus findet man links oben das
Sternkreiszeichen Waage und rechts oben das Sternkreiszeichen Stier.
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Venus
hält das flammende Herz, das ihr Mars offenbarte, in ihrer rechten
Hand.
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Auf dem keramischen Gemälde sieht man im Blumenkranz
den römischen Gott Mars. Als Entsprechungen des Planeten Mars sind
links oben das Sternkreiszeichen Widder und rechts oben das
Sternkreiszeichen Skorpion angeordnet.
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Mars
wurde als Kriegsgott dem griechischen Ares gleichgesetzt.
Er war neben Jupiter der wichtigste römische Gott.
Der rote Planet Mars ist nach ihm benannt.
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Das
Attribut des Mars ist normalerweise die Lanze. Gezeigt wird er auf
diesem Fliesengemälde mit Helm, Schild und Schwert.
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Jupiter
(Iuppiter) war die oberste römische Gottheit.
Als
Entsprechungen des Planeten Jupiter findet man auf dem Fliesengemälde
links oben das Sternkreiszeichen Krebs und rechts oben das
Sternkreiszeichen Schütze.
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Jupiter,
Himmels- und Wettergott, wurde auch als Lichtbringer verstanden.
Nach
ihm wurde der Planet Jupiter benannt.
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Attribute
des Jupiter sind gebündelte Blitze in den Händen und der ihn
begleitende Adler als Zeichen der Macht.
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Saturn, römischer Gott des Ackerbaus, galt als
Symbol des mythischen Goldenen Zeitalters.
Auf dem keramischen Gemälde findet man als
Entsprechungen des Planeten Saturn links oben das Sternkreiszeichen
Steinbock und rechts oben das Sternkreiszeichen Wassermann.
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Saturn war nach römischem Götterglauben Sohn des
Himmelsgottes Caelus und der Erdgöttin Tellus. Eine Prophezeiung
sagte voraus, dass er durch die Hand seines eigenen Sohnes
entmachtet würde. Deshalb fraß Saturn alle seine Kinder, bis auf
sein sechstes Kind Jupiter, das Saturns Gattin Ops auf der Insel
Kreta versteckt hielt.
Saturn ist auf dem Fliesengemälde traditionell mit
einer Sense dargestellt, denn gemäß mythologischer Beschreibungen
lehrte er die Einwohner Latiums die Kunst des Ackerbaus.
Sternkreiszeichen
Es gibt die folgenden zwölf Sternkreiszeichen:
Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion,
Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische.
Bei
meinen folgenden Bildern fehlen die Sternkreiszeichen Widder, Löwe,
Waage und Skorpion.
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Auf
den Fliesengemälden sieht man von links nach rechts die
Sternkreiszeichen
Stier
(21.04.-20.05.), Zwillinge (21.05.-21.06.) und Krebs
(22.06.-22.07.).
21
Putti
mit dem Sternkreiszeichen ‚Stier’ (21.04.-20.05.).
23
Sternkreiszeichen
Krebs (22.06.-22.07.)
24
Putti
mit Weintrauben als Hinweise zum Sommer.
24
Jungfrau
(24.08.-23.09.)
25
Schütze
(23.11.-21.12.)
26
Steinbock
(221.12.-20.01.)
27
Wassermann
(21.01.-19.02.)
28
Fische
(20.02.-20.03.)
Elemente
29
Zwei
Parkbänke mit Fliesengemälden.
30
Tera
(Terra) / Erde als eine der vier Elemente auf einem Fliesentableau
an der Rückwand einer Parkbank.
31
Detail
von Bild 30.
Dem
Element Erde werden kalt und trocken als Eigenschaften, Norden als
Himmelsrichtung und die Tierkreiszeichen Stier, Jungfrau und
Steinbock
zugeordnet.
Der
Stier ist auch im Fliesentableau zu sehen.
32
Ar
(Air) Luft
33
Detail
von Bild 32 (Luft).
Weitere
polychrome Szenen findet man
im
und am Bassin vor der Casa do Fresco, dem kühlen Pavillon.
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Lehnflächen
und Sockelbereiche der umlaufenden Bänke am Wasserbecken im südöstlichen
Bereich vor der sogenannten Casa do Frescos sind üppig mit
polychromen Fliesentableaus verziert.
35
Auf
den Lehnflächen sind Szenen aus dem Landleben und in den
Sockelbereichen Szenen aus der Küstenfischerei dargestellt.
Während
an den Lehnflächen die Farbe Blau überwiegt, ist in den
Sockelbereichen die Farbe Gelb dominant.
36
Liebespaar,
Detail aus dem mit Bild 35 gezeigten Bereich. Die Konturen sind kräftig
manganfarben betont.
37
Musizierendes
Paar, Detail aus dem mit Bild 35 gezeigten Bereich.
38
Ruhebänke
links neben dem Eingang zur Casa do Fresco, dem kühlen Pavillon.
Im
Vordergrund sind Abmauerungen in Doppel-S-Form im Becken zu
erkennen.
Zum
Glück war bei meinen Fotoaufnahmen das Becken nicht mit Wasser gefüllt.
39
Detailbereich
aus Bild 38. Fliesengemälde auf den Lehnflächen links: fünf
Statuen in Bogenportalen, rechts: ländliche Szene. Im Sockelbereich
wiederholen sich Szenen aus der Küstenfischerei.
40
Blick
über das Bassin zu Sitzbänke rechts neben dem Eingang zur Casa do
Fresco.
Die Abmauerungen des Beckens in Dopple-S-Form sind außen
und innen mit Fliesen bekleidet. Die Fliesengemälde auf diesen Flächen
zeigen hauptsächlich Meereswesen unterschiedlichster Art. An Wandflächen
im Becken fallen Beiarbeiten mit uni weißen Fliesen auf.
41
Detailbereich
aus Bild 40.
42
Bei der Bemalung der Azulejos (Fliesen) an den Sitzbänken
dominieren die Farben Blau und Gelb.
Die Innenflächen der Beckenwände waren leider bei
allen drei Aufnahmeterminen nicht gesäubert. Polychrome Malereien
waren deshalb dort kaum zu erkennen.
43
Detail der mit Bild 42 gezeigten Malerei an der
Lehnfläche.
Drei von fünf Statuen auf Postamenten in bekränzten
Bogenportalen. Die linke Statue ist durch ihr Attribut der
Mondsichel als Göttin Luna gekennzeichnet.
44
Blick über das Becken vor der Casa do Fresco zur
umlaufenden Sitzbank, die hier vor dem überdachten Treppenaufgang
zur Galerie der Künste, der großen Terrasse des Palastes, endet.
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Einen ganz besonderen Blickfang bietet die Lehnfläche
in diesem Teilbereich der umlaufenden Bank.
Auf der Bildfläche tummeln sich Affen und Katzen in
unterschiedlichsten Situationen. Dabei sind die Affen wie Menschen
gekleidet und verrichten menschliche Tätigkeiten. Diese Affenpossen
(Singerien) sind ein Thema, dass in der Malerei schon ab dem 15.
Jahrhundert vorkommt. Besonders oft tummeln sich vermenschlichte
Affen in Gemälden des Niederländers David Teniers.
46
Links spielt ein Affe auf einer Orgel, zwei weitere
Affen singen zu seiner Musik.
In der Mitte steht ein Affe an einem Notenständer
und dirigiert singende Katzen.
Rechts sieht man einen Barbierladen. Ein Kätzchen
wird von einem Affen als Barbier an einer Pfote behandelt. Über den
beiden hängt ein Schild mit der Aufschrift CURGIAM APORVADO (geprüfter
Wundarzt). Ein weiterer Affe hat als Barbier eine Katze bedient.
Sein Gehilfe holt einen Spiegel von der Wand, um die Katze von der
Qualität des Ergebnisses zu überzeugen.
47
Detail aus Bild 46
48
Ein Affe spielt die Orgel, zwei andere Affen stehen
bei ihm und singen.
49
Ein bebrillter Affe steht hinter einem Notenständer
und dirigiert Katzen bei ihrem Gesang. Die hintere Katze blickt
vorwurfsvoll zur vorderen verschreckten Katze, die wohl nicht den
richtigen Ton getroffen hat.
Schräg über dem Dirigenten hängt ein Schild mit
der Aufschrift E(V)U SO(V)U O MESTRE DA COLFA (ich bin der Meister
der Musik).
Bildnachweis:
Bildarchiv Rainer Marggraf: 36, 37, 43, 47, 48 und
49.
Alle anderen Bilder sind eigene Aufnahmen aus den
Jahren 1992, 2000 und 2001.
Link:
PALÁCIO
FRONTEIRA
Largo São Domingos de Benfica, 1
1500-554 Lisboa, Portugal
www.fronteira-alorna.pt
Bildnachweis:
Bilder
01 und 03 aus Wikipedia. Alle anderen Bilder sind eigene Aufnahmen
aus den Jahren 1992, 2000 und 2001.
Benutzte Literatur:
Simões,
João dos Santos: Les carreaux hollandais céramiques au
Portugalt et en Espagne (Den Haag, 1959)
Meco,
José und
Marggaf,
Rainer: Fliesenkultur in Portugal (Bramsche, 1989)
Quignard, Pascal: La
frontiere. Azulejos du Palais Fronteira (Paris,
1992)
Joliet,
Wilhelm: Die Geschichte der Fliese (Köln, 1996)
Sabo,
Rioletta und Falcato, Jorge Nuno: Azulejos
in Portugal (München, 1998)
Wikipedia
Bitte
beachten Sie auch meine Veröffentlichungen:
Bitte beachten Sie auch meine Veröffentlichungen:
- Fronteirapalast im Lissaboner Stadtteil Benfica -
Teil 1
‚Außenansichten des Palastes und Fliesentableaus an der Ostwand des
Hauptgebäudes‘
www.geschichte-der-fliese.de/fronteira.html
Teil 3
‚Holländische Fliesenbekleidungen im Gemäldesaal (Sala dos Painéis)'
www.geschichte-der-fliese.de/fron.html
Teil 4: ‚Schlachtensaal (Sala das Batalhas)'
www.geschichte-der-fliese.de/fro.html
Teil 5: 'Galerie der Künste'
www.geschichte-der-fliese.de/fronteira5.html
Teil 6:
Casa
do Fresco / Haus der Erfrischung
www.geschichte-der-fliese.de/fronteira6.html
Teil 7:
‘Tanque dos Cavaleiros – Brunnenanlage mit vierzehn Reiterbildern’
www.geschichte-der-fliese.de/fronteira7.html
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