Wilhelm Joliet |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Wilhelm Joliet / Jan Pluis
Während seiner Forschungen zur Geschichte der Fliesen hörte Wilhelm Joliet
2007 von neun niederländischen Fliesenbildern mit Szenen aus den Schlachten
bei Waterloo in einem Museum in Brighton. Er kontaktierte die Museumsleitung
und bat seinen Fliesenfreund Chris Blanchett aus Littlehampton, diese
Tableaus mit Genehmigung der Direktion im Museumsdepot zu fotografieren.
Wilhelm Joliet und sein niederländischer Fliesenfreund Jan Pluis suchten
nach anderen Fliesentableaus, die Schlachten bei Waterloo darstellen und
insbesondere nach deren grafischen Vorlagen. Beide beschlossen, Ergebnisse
ihrer Forschung in einem gemeinsamen Bericht zu erarbeiten und diesen im
Internet zu veröffentlichen.
Die Schlachten bei Waterloo auf Fliesenbilder
Es gibt eine Reihe von See- und Feldschlachten auf Fliesenbilder. Die
Schlachten bei Waterloo, waren mit Abstand die am meisten gemalten
Kriegsszenen des 19. Jahrhunderts.
Das belgische Dorf Waterloo liegt rund 15 Kilometer südlich von Brüssel und
gehörte damals zum Königreich der Vereinigten Niederlande.
In dieser Veröffentlichung sind Episoden dieser Schlachten beschrieben, die
von uns auf Fliesenbildern gefunden wurden. Es wurde auch versucht, deren
grafische Vorlagen zu finden. Sind diese nicht gefunden, wird eine ähnliche
Darstellung gezeigt.
Beschreibung der Schlachten bei Waterloo, übernommen von der Internetseite
des
Nationaal Militair Museum
Soest / Utrecht
“Nach seinem Exil auf Elba im Jahr
1814 kehrte Napoleon Bonaparte im März 1815 nach Frankreich zurück und
etablierte sich wieder als Kaiser von Frankreich. Dies wurde von seinen
alten Feinden nicht akzeptiert. Sie bildeten eine Koalition, um ihn zu
vertreiben. England (Arthur Wellesley, Herzog von Wellington) und Preußen
(Gebhard Leberecht von Blücher) wollten am 1. Juli 1815 in die südlichen
Niederlande einmarschieren. Als Napoleon Bonaparte davon hörte, entschloss
er sich, ihnen zuvorkommen und überquerte am 14. Juni mit französischen
Truppen in Charleroi die Grenze des Vereinigten Königreichs der Niederlande,
in der Hoffnung, die Armeen des Herzogs von Wellington und des Fürsten von
Blücher zu zerstreuen, was größtenteils fehlschlug.
Die ersten Kämpfe begannen bereits am 16. Juni in Quatre-Bras, einem Weiler
etwa 14 Kilometer südlich von Waterloo, an dem am 18. Juni die Hauptschlacht
stattfand. In Quatre-Bras treffen sich die Straßen Charleroi-Brüssel (N5)
und Nivelles-Namur (N93).
Der Zusammenstoß zwischen der anglo-niederländischen Armee unter Sir Arthur
Wellesley, Herzog von Wellington und den französischen Truppen der Grande
Armée unter dem Kommando von Marschall Ney, bei dem niederländische Truppen
eine entscheidende Rolle spielten, wird als Schlacht von Quatre-Bras
bezeichnet.
Sein linker Flügel wurde am 16. Juni von den Niederlämdern
in der Schlacht aufgehalten.
Die Schlacht bei Wavre war eine der letzten Schlachten der Napoleonischen
Kriege. Sie ereignete sich vom 18. Juni bis zum 19. Juni zwischen einer
preußischen Nachhut und einer französischen Streitmacht, Ihre Bedeutung
erhielt die Schlacht von Wavre dadurch, dass die preußischen Truppen über
30.000 französische Soldaten von der Schlacht von Waterloo fernhielten und
damit die Niederlage Napoleons mit ermöglichte.
Die entscheidende Schlacht fand am Sonntag, dem 18. Juni fand rund 15 km
südlich von
Brüssel
in der Nähe des Dorfes
Waterloo
statt. Sie begann um 11:30 Uhr mit einem französischen Angriff und endete
gegen 21:00 Uhr mit dem Zusammenbruch und der Flucht der französischen
Armee. Die drei an dieser Schlacht beteiligten Hauptarmeen, waren die
französische, eine anglo-niederländische und eine preußische Armee. Die
Armeen führten Napoleon Bonaparte, Arthur Wellesley, Duke of Wellington und
Fürst von Blücher. Prinz Willem von Oranien führte ein Armeekorps unter
General Wellington an.
Zusammen mit der Schlacht von Waterloo und der Verfolgung der französischen
Armee und der Besetzung Frankreichs, nach der Napoleon Bonaparte sich
schließlich an Bord eines Schiffes begab, das ihn am 15. Juli 1815 nach St.
Helena brachte, werden diese Ereignisse auch als ‚Feldzug von 1815‘
bezeichnet. Für die niederländische Armee endete dieser Feldzug erst im
Dezember, als die Mobilisierung eingestellt wurde. Während die Schlachten in
Quatre-Bras und Ligny nach den Orten benannt sind, an denen sie ausgetragen
wurden, gilt dies nicht für die Schlacht von Waterloo. Diese Schlacht fand
tatsächlich südlich von Braine-l'Alleud (Braine l'Alleud) statt. An diesem
Ort, wurde der Prinz von Oranien am 18. Juni bei der Schlacht an der
Schulter verletzt. Heute befindet sich dort unter anderem das
niederländische Waterloo-Denkmal, der ‚Leeuw van Waterloo‘.Obwohl die
Entfernung zwischen dem Zentrum von Waterloo und dem Löwenhügel etwa 5
Kilometer beträgt, betrachten die meisten Menschen den Weiler wissentlich
oder unwissentlich als Waterloo. Wellingtons Hauptquartier lag in Waterloo,
wo sich jetzt das Wellington Museum befindet. Waterloo, Braine-l'Alleud,
Ligny und Wavre gehörten alle zum Vereinigten Königreich der Niederlande,
das gerade während der Schlacht von Waterloo gegründet worden war. Das
niederländisch-belgische Königreich unter Wilhelm I., war vergleichbar mit
dem Gebiet der späteren Benelux-Staaten. Dies blieb bis zum belgischen
Aufstand von 1830 bis 1831 mit einem endgültigen Bruch von 1839 so.“(3)
Neben Amsterdamer gibt es auch Rotterdamer und Utrechter Fliesentableaus mit
Darstellungen von Szenen der Schlachten bei Waterloo
Außer den Amsterdamer Fliesentableaus ist eine Reihe von Tableaus aus der
Rotterdamer Fliesenwerkstatt Verwijk bekannt, allerdings nur mit der Szene,
in der
Willem Frederik George Lodewijk van Oranje-Nassau,
Kronprinz der Niederlande, an der Schulter verwundet wurde. Vorlage für
diese Rotterdamer Fliesenbilder in der Größe von 5 x 9 oder 6 x 9 Fliesen
war eine Grafik des Jan Anthonie Langendijk.
Aus der Utrechter Fliesenwerkstatt ‚Achter
’t Weystraat’
sind zwei Tableaus von 4 x 5 Fliesen und und ein Tableau von 4 x 4 Fliesen
bekannt. Alle drei zeigen den verletzten Prinzen von Oranien nach einer
Grafik des Willem van Senus nach einem Gemälde von Joseph-Denis Odevaere.
Diese Utrechter Fliesentableaus wurden von Abraham van Griethuizen
(1751-1834) bzw. Pieter van Kasteel (1795–1865) gemalt.
Das Brighton Museum besitzt neun Amsterdamer Tableaus mit Szenen der
Schlachten bei Waterloo.
2
Lagerfeuer von Kosaken vor der Muiderpoort
von Amsterdam, 1813, François Joseph Pfeiffer (II), aquarellierte Zeichnung,
553 x 837 mm.
Im Oktober 1813 besiegten alliierte Streitkräfte, von denen Russen die
größte Armee stellten, Napoleons Truppen in
der Schlacht von Leipzig. Diese Niederlage, an der mehr als eine halbe
Million Soldaten teilnahmen und fast jeder fünfte getötet wurde, brach
Napoleons Dominanz über den europäischen Kontinent. Die alliierten Truppen
rückten dann nach Paris vor.
Hougoumont, 16. Juni 1815
3
Denis Dighton, Aquarell, Defence of the
Chateau de Hougoumont by the flank Company, Coldstream Guards, 1815.
Verteidigung des
Château d'Hougoumont, 1815.
(National Army Museum, Chelsea, Londen)
Napoleon beschloss, einen Angriff französischer Streitkräfte unter Führung
seines jüngsten Bruders Jérôme Bonaparte auf das
Château d'Hougoumont, einem befestigten Gutshof,
in der Gemeinde Braine-l‘Alleud in der Nähe von Waterloo zu starten.
Dieses diente als vorgezogene Stellung der anglo-alliierten Armee unter dem
Herzog von Wellington.
Gegen 11.20 Uhr feuerte eine englische Waffe wahrscheinlich den ersten
Kanonenschuss der Schlacht ab und tötete sofort siebzehn Franzosen.
Der 23-jährige Denis Dighton war offizieller Militärmaler der alliierten
Armee. Er war der erste Künstler, der die Ereignisse der Schlachten bei
Waterloo darstellte. Trotz intensiver Suche nach der grafischen Vorlage für
das Tableau Abb. 4 war es uns nicht möglich, diese zu finden.
4
Verteidigung von
Château d'Hougoumont, 4 x 5 Fliesen,
Amsterdam, ca. 1825. Maler: Hendrik Willem Suijver. (Brighton Museum)
Napoleon Bonaparte versuchte mit seinen Soldaten mit letzter
Kraftanstrengung den Sieg zu erringen und gab deshal um sieben Uhr abends
den Befehl zu einem erneuten Ansturm.
Der erneute Ansturm wurde abgewehrt.
Quatre-Bras, 16. Juni 1815
Friedrich Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Lüneburg-Oels, in der Schlacht
getötet
5
Unterschrift: Friedrich Wilhelm,
Herzog von Braunschweig-Lüneburg-Oels, findet seinen ruhmvollen Heldentod in
der Schlacht bei Quatre-Bras den 16. Juny 1815.
Darunter zwei sechszeilige Verse.
Grafik, handkoloriert,
185 x 255 mm,
Friedrich Campe
Nürnberg, 1815. (Rijksmuseum, Amsterdam; RP-P-1898-A-19816)
Quatre-Bras, 16. Juni 1815
Der Prinz von Oranien führt ein niederländisches Truppenteil an
Unterschrift:
Eerste aanval der Franschen, door Neerlands onsterfelijke krijgsheld,
afgeslagen. bij Les quatre Bras, den 16 Junij 1815.
Erstes von vier Blätter zu Feldschlachten bei Quatre Bras und Waterloo.
Die Fliesentableaus (Abb. 10 und 11) hatten anscheinend eine andere
grafische Vorlage.
10
Tableau, 4 x 4 Fliesen, Amsterdam, ca. 1825.
Der Prinz von Oranien-Nassau führt niederländische Truppenverbände am 16.
Juni 1815 bei Quatre-Bras. Text auf dem Tableau: Het verdedige van de
Post bij Quatre Bras, door den Kroonprins der Nederlanden, op 16 Junij Ao
1815. Maler: Hendrik Willem Suijver.
Lot Nr. 57
in der Auktion Rob Michiels vom 1. Oktober 2016.
11
18. Juni 1815
Das nächste Bild zeigt die Eroberung einer französischen Fahne durch
Bergschotten in der Schlacht bei Waterloo.
Die folgenden Tableaus zeigen Abbildung 14 vergleichbare Darstellungen.
Das folgende Tableau zeigt die Übergabe von zwei eroberten französischen
Fahnen durch Bergschotten am 18ten Juni 1815 an Feldmarschall
Wellington.
16
Tableau, 4 x 5 Fliesen, Amsterdam, ca.
1825. Maler: Hendrik Willem Suijver.
Aufschrift:
De veroverde Adelaars aan den Hertog van Wellington aangeboode op hetzelfde
ogenblik. 18 juni 1815.
Amsterdam, ca. 1820. Die oberste Reihe Fliesen ist beigearbeitet.
(Privatsammlung, England)
18. Juni 1815 Eigenbrakel
(Braine-l’Alleud)
In der Nähe des Dorfes Eigenbrakel (Braine l'Alleud) startete der Prinz von
Oranien einen Gegenangriff mit Bataillonen eines Nassau-Regiments, der
jedoch scheiterte. Bei diesem Angriff
wurde der junge Prinz an der Schulter verwundet.
Die Verwundung des Prinzen von Oranien erlangte in den Niederlanden enorme
Aufmerksamkeit.
18
Prinz Willem Frederik
van Oranje fasst sich an die verwundete Schulter. Unterschrift der
Grafik:
Zyne Koninklyke Hoogheid Willem Prins van Oranje in den roemrijken veldslag
van Waterloo, op den 18den Junij 1815, gewond op het oogenblik der
overwinning / Son Altesse Royale Guillaume Prince d'Orange …
(Rijksmuseum,
Amsterdam;
RP-P-OB-88.874)
Sein
Stab eilt Prinz Willem van Oranje zur Hilfe. Links kommt ein Dragoner mit
einer eroberten französischen Standarte mit den aufgestickten Namen
Austerlitz, Jena und Wagram (Schlachten, die Napoleon Bonaparte gewann).(4)
Beschreibung der Grafik im Rotterdamer Museum Atlas van Stolk:
19
Prinz Willem Frederik wird am 18. Juni 1815 bei Waterloo verwundet; 4 x 5
Fliesen, Amsterdam, ca. 1825.
Maler: Hendrik Willem Suijver.
21
Prinz Willem Frederik wird an der Schulter verwundet.
4 x 5 Fliesen, Amsterdam, ca.
1825. Maler: Hendrik Willem Suijver.
Auf der Adlerstandarte die Ortsbezeichnungen Austerlitz, Jena, Wagram, Orte
von Schlachten, in denen Napoleons Truppen siegten. (Privatsammlung,
Aachen)
22
Aufschrift: Het Kwetze van de Kroonprins der Nederlanden, in de Slag bij
Waterloo op
den 18 Juny Ao 1815,
4 x 5 Fliesen, Utrecht, ca. 1830-1835. Maler:
Abraham van Griethuizen. In einem Bauernhaus in Ruinerwold / Provinz
Drenthe, Baujahr: 1835.
24
25
Prinz Willem Frederik wird verwundet, 4 x 5
Fliesen, Utrecht, ca. 1840. Aufschrift: DE SLAG VAN WAATER LOO OP DEN,
18. Julij. [Fehler! Nicht Juli,.sondern Juni] 1815.
Maler: Pieter van Kasteel. In einem
Bauernhaus in Ruinerwold, Provinz Drenthe.
28
Prinz Willem Frederik wird verwundet,
6 x 9 Fliesen, Verwijk, Rotterdam, ca. 1820. (Nederlands Tegelmuseum,
Otterlo; 12540)
33
Prinz Willem Frederik wird verwundet, 5 x 9 Fliesen, Verwijk, Rotterdam, ca.
1820.
(Museum Rotterdam; 5481)
König Wilhelm I. ließ bereits ab dem 28. Juli 1815, nur vierzig Tage nach
der Schlacht ein Denkmal errichten.
Es ist eine konische Pyramide, die von einem riesigen gusseisernen
Löwen gekrönt wird, der auf einem künstlichen Hügel 45 Meter über der
umliegenden Ebene auf dem Gebiet der Gemeinde Eigenbrakel (Braine-l'Alleud)
in der belgischen Provinz Wallonien steht.
34
Grafik, handkoloriert, 185 x 255 mm, General von
Blücher führt preußische Truppenteile in der Schlacht von la Belle
Alliance, besser bekannt als Schlacht bei Waterloo, 1815,
Friedrich Campe,
Nürnberg. Aufschrift:
Ende der glorreichen Schlacht von la Belle Alliance den 18 Iuny
1815.
(Rijksmuseum,
Amsterdam; RP-P-1898-A-19817).
Das Blatt hat eine mehrzeilige deutsche Erläuterung.
Hans Ernst Karl von Zieten (1770–1848) war ein preußischer General. Er wurde
unter dem Kommando von General von Blücher zum Kommandeur des I. Korps
ernannt. Am 18. Juni, dem Tag der Schlacht von Waterloo, half er mit seinem
Korps dem Herzog von Wellington, was den siegreichen Ausgang der Schlacht
ermöglichte. Am Nachmittag griffen die Franzosen heftig an und der britische
linke Flügel wankte. General von Zieten war von General von Blücher
angewiesen worden, nur die Lage zu erkunden, aber der überzeugende Rat des
preußischen Generals von Müffling, der zu Wellingtons Beratern gehörte,
gelang es, von Zieten zu überzeugen, in
den Kampf einzugreifen. Dies verursachte Panik bei den Franzosen und trug
zum siegreichen Ausgang der Schlacht bei.
37
Grafik, 185 x 255 mm, Flucht von Napoleon
Bonaparte, 18. Juni 1815, Aufschrift: Buonapartes feige Flucht nach der
Schlacht von la belle Alliance, Friedrich Campe, Nürnberg.
(Gallica BNF)
38
Aufschrift: Vlugt van Napoleon in den Avond van de Slag van Waterloo op
den 18 Juny 1815; 4 x 5 Fliesen, Amsterdam, ca.
1825. Maler: Hendrik Willem Suijver.
(Museum Brighton)
Buchstaben und Ziffern des Malers auf den Rückseiten der Fliesen geben
Hinweise, in welcher Reihenfolge die Fliesen anzusetzen
sind. Die Waterloo-Tableaus
der Sammlung im Museum Brighton
wurden zwischen 1820 und 1830 in Amsterdam gefertigt. Willem Suijver
(1802-1872) ist wahrscheinlich der Maler der Waterloo-Tableaus. Auch Hobbe
Ottens (1773-1837) könnte eines der Fliesentableaus gemalt haben. Im
Noordhollands Archief wurde er um 1820 als Steentjesbakker registriert, auch
bei der Hochzeit seiner Tochter am 5. Juni 1822.
(5)
Um dies zu klären, müssen noch unbedingt weitere Untersuchungen durchgeführt
werden.
40
18. Juni 1815. Der Stab um Heerführer Wellington zum Zeitpunkt, als ein
Adjudant des Generals von Blücher die Kunde vom nahen Aufmarsch preußischer
Truppenverbände bringt.
4 x 5 Fliesen, Amsterdam, ca. 1825.
Maler: Hendrik Willem Suijver.
(Museum Brighton)
41
Aquatinta-Radierung,
235 x 295 mm, Treffen
der beiden Heerführer Duke of Wellington und
Blücher von Wahlstatt nach der Schlacht bei Waterloo, 18. Juni 1815, Reinier
Vinkeles (I), nach Mattheus Ignatius van Bree, 1815 – 1816. (Rijksmuseum,
Amsterdam; RP-P-1944-1883)
42
Die Heerführer Fürst
Blücher von Wahlstatt und Duke of Wellington reichen sich die Hand, 4
x 5 Fliesen, Amsterdam, ca. 1825.
Maler: Hendrik Willem Suijver.
(Museum Brighton)
Am Tag nach der gewonnenen Schlacht, der Flucht Napoleons und der Flucht des
französischen Heeres.
Die siegreichen Generäle Duke of Wellington und
Fürst Blücher von Wahlstatt trafen
sich nach der Schlacht am 18. Juni 1815 gegen 21 Uhr in Belle Alliance. Ihre
Soldaten verfolgten den Feind auch noch am 19. Juni 1815 und vollendeten den
Sieg. Den flüchtenden französischen Soldaten wurde keine Zeit gegeben, sich
neu zu gruppieren. Ein Füsilierbataillon des 15. preußischen Regiments
erbeutete Napoleons Reisewagen mit vielen Wertgegenständen. Nach geringer
Gegenwehr ließen die Franzosen Waffen und alle Wagen zurück und dachten nur
an persönliche Rettung.
44
Fragment eines Fliesentableaus mit der Flucht der französischen Armee;
Aufschrift: Vlugt van de Fransche Armee, op den 19 Juny 1815; (4) x
(5) Fliesen, Amsterdam, ca. 1825. Maler: Hendrik Willem Suijver.
(Privatsammlung)
45
Grafik, 185 x 255 mm, handkoloriert. Aufschrift:
Wilde Flucht der Franzosen am 19ten
Juny 1815 nach der verlorenen Schlacht von la Belle Alliance. Friedrich
Campe, Nürnberg. (Fine Art America)
46
Jan Pluis fertigte eine Folie der Grafik, legte sie auf das Foto des
Fragments vom Fliesentableau; und siehe, die Ansätze zu den drei Fliesen
passten!
47
Grafik, handkoloriert, 185 x 255 mm,
Friedrich Campe,
Nürnberg. Aufschrift:
Ansicht des Meierhofes La belle Alliance wie solcher einige Tage nach der
Schlacht anzusehen war. (Gallica, BNF)
48
La belle Alliance drei Tage nach der Schlacht, 4 x 5 Fliesen, Amsterdam, ca.
1825. Maler:
Hendrik Willem Suijver
(Museum Brighton)
Mehr als 200 Kanonen, 2 Adler (Flaggen) und etwa 6.000 Gefangene fielen in
die Hände der Sieger. Die Franzosen hatten ungefähr 35.000 Tote und
Verwundete. Der Verlust der Alliierten betrug etwa 20.000 Soldaten, davon
10.480 der englischen Armee, etwa 2.000 aus den Niederlanden, etwa 7.500 aus
Preußen.
1.
Napoleon Bonaparte,
als Kaiser Napoleon I. (*15.
August
1769
in
Ajaccio
auf
Korsika
- †5.
Mai
1821
in
Longwood House
auf
St. Helena
im
Südatlantik),
war ein
französischer
General,
revolutionärer
Diktator
und
Kaiser der Franzosen.
Durch verschiedene
Reformen
– etwa die der Justiz durch den
Code civil
oder die der Verwaltung – hat Napoleon die staatlichen Strukturen
Frankreichs bis in die Gegenwart hinein geprägt und die Schaffung eines
modernen
Zivilrechts
in besetzten europäischen Staaten initiiert. Außenpolitisch errang er,
gestützt auf die Armee, zeitweise die Herrschaft über weite Teile
Kontinentaleuropas.
Der katastrophale Ausgang des
Feldzugs gegen Russland
ab 1812 führte zur Erschütterung seiner Herrschaft über große Teile Europas,
den
Befreiungskriegen
und letztlich zum Sturz Napoleons. Nach einer kurzen Phase der Verbannung
auf
Elba
kehrte er 1815 für
hundert Tage
an die Macht zurück. In der
Schlacht bei Waterloo
wurde er endgültig besiegt und bis zu seinem Lebensende auf die Insel
St.Helena
verbannt.
2
Arthur Wellesley, 1st Duke of Wellington bezog sein Hauptquartier
in Waterloo.
Deshalb spricht man häufig von der ‘Schlacht von Waterloo’
3
Der Text wurde der Seite des
Nationaal Militair Museum,
Verlengde Paltzerweg 1, 3768 MX Soest, entnommen.
https://www.nmm.nl/
4
Loo, Wim van de Loo, Jaap Rohof, Jan Pluis, ’De Twee Laurierbomen, de
laatste Amsterdamse tegelbakkerij’. In:
Tegel 31, 2003, p. 30-40, 11 Abb.
5
Die Schlacht bei Austerlitz fand am
2. Dezember
1805 statt.
Napoleon besiegte österreichische und
russische Truppen.
Am 14. Oktober 1806 fand die Schlacht bei Jena statt. Die Truppen von
Napoleon Bonaparte besiegten die preußischen Truppen von Friedrich Wilhelm
III..
Die Schlacht bei Wagram (5.-6.
Juli
1809)
war eine große Feldschlacht zwischen französischen und österreichischen
Truppen. Diese Schlacht nördlich von Wien war der letzte große Sieg
Napoleons.
6
Noordhollands Achief, BS Huwelijk,
Reg.3 fol. 20.
Fotonachweis
(falls keine Angaben beim Bild stehen)
Literatur
Brockhaus Conversations-Lexikon 1849
Für Mithilfe danken wir Peter Sprangers, Dr. Herbert van den Berge, Dr.
Mario Baeck und Cecilia Kendall.
Wir danken Norbert Joliet für das Aufbereiten und Veröffentlichen unseres
Berichtes.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||