Die Pracht der Azulejos im Kloster São Vicente de Fora in Lissabon
Teil 2: Galeria dos Patriarcas

Dieser Bericht zeigt Azulejogemälde in der Galerie Lissaboner Patriarchen. Die Azulejos wurden zwischen 1730 und 1750 in Lissabon gefertigt. Sie werden dem Atelier des Valentim de Almeida* zugeschrieben. Auf den Azulejogemälden werden Szenen aus dem Leben Davids gezeigt.

David war gemäß 1. und 2. Buch Samuel des Alten Testaments der Bibel König von Juda und als Nachfolger Sauls auch von Israel. Er soll um 1000 v. Chr. gelebt haben und gilt als Verfasser zahlreicher Psalmen.
Gott schenkte dem Volk Israel zwei Könige, zunächst Saul, der sich gegen die Gebote Gottes versündigte und dadurch sein Königtum verwirkte und danach David, ein knapp achtzehnjähriger Schafhirte. Israel wurde von den Philistern angegriffen. Als David Goliat, den stärksten Krieger der Philister, mit seiner Steinschleuder tötete, begann sein Aufstieg zum König über ganz Israel.

 

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Über Azulejotableaus hängen Portraits Lissaboner Patriarchen.
Diese Gemälde gaben den gewölbten Gängen der ersten Etage den Namen ‚Galeria dos Patriarcas‘.

 

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Samuel salbt David

1 Samuel 16:10-13 „10 So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel treten, aber Samuel sagte zu Isai: Diese hat der HERR nicht erwählt. 11 Und er fragte Isai: Sind das alle jungen Männer? Er antwortete: Der jüngste fehlt noch, aber der hütet gerade die Schafe. Samuel sagte zu Isai: Schick jemand hin und lass ihn holen; wir wollen uns nicht zum Mahl hinsetzen, bevor er hergekommen ist. 12 Isai schickte also jemand hin und ließ ihn kommen. David war rötlich, hatte schöne Augen und eine schöne Gestalt. Da sagte der HERR: Auf, salbe ihn! Denn er ist es. 13 Samuel nahm das Horn mit dem Öl und salbte David mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN war über David von diesem Tag an. Samuel aber brach auf und kehrte nach Rama zurück.“

 

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David mit seinem Vater Isai und Boten Sauls

 

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Sauls Boten bei Isai

1 Samuel 16:19Da sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: Sende deinen Sohn David zu mir, der bei den Schafen ist.

 

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David auf dem Weg zu Saul

1 Samuel 16:20Da nahm Isai einen Esel und Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböcklein und sandte es Saul durch seinen Sohn David.“

 

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Der Esel ist - wie bei 1 Samuel 16:20 beschrieben - mit Broten beladen.

 

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Auf dem Azulejotableau sieht man eine junge Frau mit Weinkrug und eine Ziege, die an den Esel gebunden ist, auf dem David reitet. Ein Bote läuft mit dem Hirtenstab des Hirtenjungen David voran.

 

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David vor Saul

1 Samuel 16:21-22 „21 So kam David zu Saul und diente ihm. Und Saul gewann ihn sehr lieb, und er wurde sein Waffenträger. 22 Und Saul sandte zu Isai und ließ ihm sagen: Lass David mir dienen, denn er hat Gnade gefunden vor meinen Augen.“

 

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David verläßt die Schafherde und eilt zur Wagenburg der Israeliten

1 Samuel 17:15 „David verließ die Schafe seines Vaters, übergab die Schafe einem Hüter und machte sich auf zum Eichgrund, der Wagenburg der Israeliten.“

 

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David auf einer Weide bei Bethlehem

1 Samuel 17:15-19 „15 Und David ging oftmals von Saul nach Bethlehem, um die Schafe seines Vaters zu hüten. 16 Aber der Philister Goliat kam heraus frühmorgens und abends und stellte sich hin, vierzig Tage lang. 17 Isai aber sprach zu seinem Sohn David: Nimm für deine Brüder diesen Scheffel geröstete Körner und diese zehn Brote und bringe sie eilends ins Lager zu deinen Brüdern; 18 und diese zehn Käse bringe dem Hauptmann und sieh nach deinen Brüdern, ob's ihnen gut geht, und bringe auch ein Unterpfand von ihnen mit. 19 Saul und sie und alle Männer Israels sind im Eichgrund und kämpfen gegen die Philister.“

 

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David überläßt die Schafherde seines Vaters einem Hüter

1 Samuel 17:20 „Da machte sich David früh am Morgen auf und überließ die Schafe einem Hüter, lud auf und ging hin, wie ihm Isai geboten hatte, und kam zur Wagenburg der Israeliten.“

 

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David bietet Saul den Zweikampf mit Goliat an

1 Samuel 17:32-37 „32 Und David sprach zu Saul: Keiner lasse seinetwegen den Mut sinken; dein Knecht wird hingehen und mit diesem Philister kämpfen. 33 Saul aber sprach zu David: Du kannst nicht hingehen zu diesem Philister, mit ihm zu kämpfen; denn du bist ein Knabe, dieser aber ist ein Kriegsmann von Jugend auf. 34 David aber sprach zu Saul: Dein Knecht hütete die Schafe seines Vaters; und kam dann ein Löwe oder ein Bär und trug ein Schaf weg von der Herde, 35 so lief ich ihm nach, schlug auf ihn ein und errettete es aus seinem Maul. Wenn er aber auf mich losging, ergriff ich ihn bei seinem Bart und schlug ihn tot. 36 So hat dein Knecht den Löwen wie den Bären erschlagen, und diesem unbeschnittenen Philister soll es ergehen wie einem von ihnen; denn er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt. 37 Und David sprach: Der HERR, der mich von dem Löwen und Bären errettet hat, der wird mich auch erretten von diesem Philister. Und Saul sprach zu David: Geh hin, der HERR sei mit dir!“

 

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Der Hirtenjunge David kämpft mit einem Löwen

 

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David beschützt die Herde seines Vaters vor Löwen und Bären

 

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David stellt sich im Zweikampf dem Philister Goliat

 

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David mit seiner Steinschleuder

1 Samuel 17:48-50 „48 Als der Philister weiter vorrückte und immer näher an David herankam, lief auch David schnell auf die Schlachtreihe zu, dem Philister entgegen. 49 Er griff in seine Hirtentasche, nahm einen Stein heraus, schleuderte ihn ab und traf den Philister an der Stirn. Der Stein drang in die Stirn ein und der Philister fiel mit dem Gesicht zu Boden. 50 So besiegte David den Philister mit einer Schleuder und einem Stein; er traf den Philister und tötete ihn, ohne ein Schwert in der Hand zu haben.“

 

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David besiegt im Zweikampf den Philister Goliat

 

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David mit dem Kopf des Philisters

1 Samuel 17:51 „Dann lief David hin und trat neben den Philister. Er ergriff dessen Schwert, zog es aus der Scheide, tötete ihn und schlug ihm den Kopf ab. Als die Philister sahen, dass ihr starker Mann tot war, flohen sie.“

 

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Grafische Vorlage für das Azulejotableau (Abbildung 18)

Kupferstich aus Historiae celebriores Veteris Testamenti iconibus repraesentatae et ad excitandas bonas meditationes selectis Epigrammatibus exornatae, Christophero Weigelio, Noriberge.

 

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Titelblatt des Buches
Historiae celebriores Veteris Testamenti iconibus repraesentatae et ad excitandas bonas meditationes selectis Epigrammatibus exornatae, Christophero Weigelio, Noriberge (Christoph Weigel, Nürnberg 1708).
Band 44 x 30 cm, mit zwei Kupfertiteln und 251 Kupfertafeln (151 AT, 100 NT) von Christoph Weigel nach Jan und Caspar Luyken, Franz Anton Meloni, Paul Decker u. a.
Leider ist nur das eine Blatt des Buches Vorlage für ein Azulejotableau in Gängen der ‚Galeria dos Patriarcas‘.

 

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Flucht der Philister

1 Samuel 17:51-53 „51 Da aber die Philister sahen, dass ihr Stärkster tot war, flohen sie. 52 Und die Männer Israels und Judas machten sich auf, erhoben das Kriegsgeschrei und jagten den Philistern nach bis nach Gat und bis an die Tore Ekrons. Und die Philister blieben erschlagen liegen auf dem Wege von Schaarajim bis nach Gat und Ekron. 53 Und die Israeliten kehrten um von der Verfolgung der Philister und plünderten ihr Lager.“

 

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Die Männer Israels und Judas verfolgen die fliehenden Philister

 

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David bringt das Haupt Goliats nach Jerusalem

1 Samuel 17:54-58 „54 David aber nahm des Philisters Haupt und brachte es nach Jerusalem, seine Waffen aber legte er in sein Zelt. 55 Da Saul aber David dem Philister entgegengehen sah, sprach er zu Abner, seinem Feldhauptmann: Wessen Sohn ist der Knabe? Abner sprach: Bei deinem Leben, König: Ich weiß es nicht. 56 Der König sprach: So frage danach, wessen Sohn der junge Mann ist. 57 Als nun David zurückkam vom Sieg über den Philister, nahm ihn Abner und brachte ihn vor Saul, und er hatte des Philisters Haupt in seiner Hand.“ 58 Und Saul sprach zu ihm: Wessen Sohn bist du, Knabe? David sprach: Ich bin ein Sohn deines Knechts Isai, des Bethlehemiters.“

 

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David mit Abner, dem Feldhauptmann Sauls

 

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David vor Saul

1 Samuel 17:58 „58 Und Saul sprach zu ihm: Wessen Sohn bist du, Knabe? David sprach:Ich bin ein Sohn deines Knechts Isai, des Bethlehemiters.“

 

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David mit Kopf und Schwert des Philisters Goliat

 

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Frauen feiern den Sieg Davids

1 Samuel 18:5-9 5 Und David zog aus, und wohin Saul ihn sandte, hatte er Erfolg. Und Saul setzte ihn über die Kriegsleute, und er gefiel allem Volk gut und auch den Knechten Sauls. 6 Es begab sich aber, als David zurückkam vom Sieg über die Philister, dass die Frauen aus allen Städten Israels herausgingen mit Gesang und Reigen dem König Saul entgegen unter Jauchzen, mit Pauken und mit Zimbeln. 7 Und die Frauen sangen einander zu und tanzten und sprachen: Saul hat tausend erschlagen, aber David zehntausend. 8 Da ergrimmte Saul sehr, und das Wort missfiel ihm, und er sprach: Sie haben David zehntausend gegeben und mir tausend; ihm wird noch das Königtum zufallen. 9 Und Saul sah David scheel an von dem Tage an und hinfort.“

 

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Saul schleudert einen Spieß nach David

1 Samuel 18:10-13 „10 Des andern Tags kam der böse Geist von Gott über Saul, und er geriet in Raserei im Hause; David aber spielte auf den Saiten mit seiner Hand, wie er täglich zu tun pflegte. Und Saul hatte einen Spieß in der Hand 11 und schleuderte den Spieß und dachte: Ich will David an die Wand spießen. David aber wich ihm zweimal aus. 12 Und Saul fürchtete sich vor David; denn der HERR war mit ihm und war von Saul gewichen. 13 Da entfernte ihn Saul aus seiner Nähe und setzte ihn zum Obersten über tausend Mann. Und David zog aus und ein vor dem Volk.

 

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David flüchtet vor dem rasenden Saul

 

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Der Hirtenjunge David im Kreis von Würdenträgern

1 Samuel 18:14-16 „14 Und David hatte Erfolg auf allen seinen Wegen, und der HERR war mit ihm. 15 Da nun Saul sah, dass David alles so gut gelang, graute ihm vor David. 16 Aber ganz Israel und Juda hatte David lieb, denn er zog aus und ein vor ihnen her.“

 

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Sauls Boten vor Davids Haus

1 Samuel 19:11-17 „11 Saul sandte aber Boten zu Davids Haus, ihn zu bewachen und am Morgen zu töten. Doch Michal, Davids Frau, sagte es ihrem Mann und sprach: Wirst du nicht diese Nacht dein Leben retten, so musst du morgen sterben. 12 Da ließ ihn Michal durchs Fenster hinab, dass er hinging, entfloh und entrann. 13 Dann nahm Michal den Hausgott und legte ihn aufs Bett und ein Geflecht von Ziegenhaaren zu seinen Häupten und deckte ihn mit einem Kleid zu. 14 Da sandte Saul Boten, David zu holen. Sie aber sprach: Er ist krank. 15 Saul sandte abermals Boten, nach David zu sehen, und sprach: Bringt ihn her zu mir samt dem Bett, dass er getötet werde! 16 Als nun die Boten kamen, siehe, da lag der Hausgott im Bett und das Geflecht von Ziegenhaaren zu seinen Häupten. 17 Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind entrinnen lassen? Michal sprach zu Saul: Er sagte zu mir: Lass mich gehen oder ich töte dich!“

 

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Michal, Davids Frau, weist Sauls Boten zurück

 

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Jonatan und David bekräftigen ihre Freundschaft

 

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Jonatan schließt einen Bund mit dem Hause Davids

1 Samuel 20:11-18 „11 Jonatan sprach zu David: Komm, lass uns hinaus aufs Feld gehen! Und sie gingen beide hinaus aufs Feld. 12 Und Jonatan sprach zu David: Bei dem HERRN, dem Gott Israels: Wenn ich meinen Vater ausforsche morgen und am dritten Tage, dass es gut steht mit David, und wenn ich dann nicht hinsende zu dir und es dir nicht kundtue, 13 so tue der HERR dem Jonatan dies und das. Wenn aber mein Vater Böses gegen dich sinnt, so will ich es dir kundtun und dich ziehen lassen, dass du mit Frieden weggehen kannst. Und der HERR sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen ist. 14 Du aber wollest die Barmherzigkeit des HERRN an mir tun, solange ich lebe, und wenn ich sterbe, 15 so nimm deine Barmherzigkeit niemals fort von meinem Hause; auch nicht, wenn der HERR die Feinde Davids ausrotten wird, Mann für Mann, aus dem Lande. 16 So schloss Jonatan einen Bund mit dem Hause Davids. Der HERR möge Rache nehmen an den Feinden Davids! 17 Und Jonatan ließ nun auch David schwören bei seiner Liebe zu ihm; denn er hatte ihn so lieb wie sein eigenes Leben. 18 Und Jonatan sprach zu ihm: Morgen ist Neumond; da wird man dich vermissen, wenn dein Platz leer bleibt.“

 

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Saul setzt sich mit Gefolgsleuten zu Tisch

 

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Saul zürnt seinem Sohn Jonatan

 

1 Samuel 20:24-29 „24 David verbarg sich auf dem Felde. Und als der Neumond kam, setzte sich der König zu Tisch, um zu essen. 25 Und der König saß an seinem Platz, wie er gewohnt war, an der Wand, aber Jonatan stand auf; und Abner setzte sich an die Seite Sauls. Davids Platz aber war leer. 26 Und Saul sagte an diesem Tage nichts; denn er dachte: Es ist ihm etwas widerfahren, dass er nicht rein ist; ja, er ist nicht rein. 27 Des andern Tags aber nach dem Neumond, als Davids Platz leer blieb, sprach Saul zu seinem Sohn Jonatan: Warum ist der Sohn Isais nicht zu Tisch gekommen, weder gestern noch heute? 28 Jonatan antwortete Saul: Er bat mich sehr, dass er nach Bethlehem gehen dürfe, 29 und sprach: Lass mich hingehen, denn unser Geschlecht hat zu opfern in der Stadt, und mein Bruder hat mir's selbst geboten. Hab ich nun Gnade vor deinen Augen gefunden, so will ich hinweg und meine Brüder sehen. Darum ist er nicht zum Tisch des Königs gekommen.“

 

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Saul schleudert den Spieß nach seinem Sohn Jonathan

1 Samuel 20:30-34 „30 Da entbrannte der Zorn Sauls über Jonatan, und er sprach zu ihm: Du Sohn einer ehrlosen Mutter! Ich weiß sehr wohl, dass du den Sohn Isais erkoren hast, dir und der Blöße deiner Mutter zur Schande! 31 Denn solange der Sohn Isais lebt auf Erden, wirst du und auch dein Königtum nicht bestehen. So sende nun hin und lass ihn herholen zu mir, denn er ist ein Kind des Todes. 32 Jonatan antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Warum soll er sterben? Was hat er getan? 33 Da schleuderte Saul den Spieß nach ihm, ihn zu durchbohren. Da merkte Jonatan, dass es bei seinem Vater fest beschlossen war, David zu töten. 34 Und Jonatan stand vom Tisch auf in grimmigem Zorn und aß am zweiten Tage nach dem Neumond nichts; denn er war bekümmert um David und dass ihm sein Vater solchen Schimpf antat.“

 

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David verschont Saul in der Höhle von En-Gedi

1 Samuel 24:1-7 „1 Und David zog von dort hinauf und blieb in den Bergfesten bei En-Gedi. 2 Als nun Saul zurückkam von der Verfolgung der Philister, wurde ihm gesagt: Siehe, David ist in der Wüste En-Gedi. 3 Und Saul nahm dreitausend auserlesene Männer aus ganz Israel und zog hin, David samt seinen Männern zu suchen bei den Steinbockfelsen. 4 Und als er kam zu den Schafhürden am Wege, war dort eine Höhle, und Saul ging hinein, um seine Füße zu decken. David aber und seine Männer saßen hinten in der Höhle. 5 Da sprachen die Männer Davids zu ihm: Siehe, das ist der Tag, von dem der HERR zu dir gesagt hat: Siehe, ich will deinen Feind in deine Hand geben, dass du mit ihm tust, was dir gefällt. Und David stand auf und schnitt leise einen Zipfel vom Rock Sauls. 6 Aber danach schlug ihm sein Herz, dass er den Zipfel vom Rock Sauls abgeschnitten hatte, 7 und er sprach zu seinen Männern: Das lasse der HERR ferne von mir sein, dass ich das tun sollte und meine Hand legen an meinen Herrn, den Gesalbten des HERRN.“

 

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David mit einen Zipfel vom Rock Sauls

1 Samuel 24:8-12 „8 Und David wies seine Männer mit diesen Worten von sich und ließ sie sich nicht an Saul vergreifen. Als aber Saul sich aufmachte aus der Höhle und seines Weges ging, 9 machte sich danach auch David auf und ging aus der Höhle und rief Saul nach und sprach: Mein Herr und König! Saul sah sich um. Und David neigte sein Antlitz zur Erde und fiel nieder. 10 Und David sprach zu Saul: Warum hörst du auf das Reden der Menschen, die da sagen: David sucht dein Unglück? 11 Siehe, heute haben deine Augen gesehen, dass dich der HERR heute in meine Hand gegeben hat in der Höhle, und man hat mir gesagt, dass ich dich töten sollte. Aber ich habe dich verschont; denn ich dachte: Ich will meine Hand nicht an meinen Herrn legen; denn er ist der Gesalbte des HERRN. 12 Sieh doch hier den Zipfel deines Rocks in meiner Hand! Dass ich den Zipfel von deinem Rock schnitt und dich nicht tötete, daran erkenne und sieh, dass nichts Böses in meiner Hand ist und kein Vergehen. Ich habe mich nicht an dir versündigt; aber du jagst mir nach, um mir das Leben zu nehmen“

 

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David wird von den Philistern zurückgeschickt

 

1 Samuel 29:5-11 „5 Ist das nicht David, von dem sie singen im Reigen: Saul hat tausend geschlagen, David aber zehntausend? 6 Da rief Achisch David und sprach zu ihm: So wahr der HERR lebt: Ich halte dich für redlich, und dass du mit mir aus- und einzögest im Heer, gefiele mir gut, denn ich habe nichts Arges an dir gespürt seit der Zeit, da du zu mir gekommen bist, bis heute; aber du gefällst den Fürsten nicht. 7 So kehre nun um und zieh hin mit Frieden, damit du nicht tust, was den Fürsten der Philister missfällt. 8 David aber sprach zu Achisch: Was habe ich getan, und was hast du gespürt an deinem Knecht seit der Zeit, da ich dir gedient habe, bis heute, dass ich nicht mitkommen darf und kämpfen gegen die Feinde meines Herrn, des Königs? 9 Achisch antwortete und sprach zu David: Ich weiß es wohl, denn du bist mir lieb wie ein Engel Gottes. Aber die Obersten der Philister haben gesagt: Lass ihn nicht mit uns hinauf in den Kampf ziehen! 10 So mach dich nun früh am Morgen auf mit den Knechten deines Herrn, die mit dir gekommen sind; macht euch früh am Morgen auf und zieht weg, sobald es tagt. 11 Da machten sich David und seine Männer früh auf, um am Morgen wegzuziehen und ins Philisterland zurückzukehren. Die Philister aber zogen hinauf nach Jesreel (um gegen Israel zu kämpfen).“

 

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Amelekiter fallen ins Südland ein und erobern Ziklag

1 Samuel 30:1-6 1 Als nun David mit seinen Männern am dritten Tage nach Ziklag kam, waren die Amalekiter eingefallen ins Südland und in Ziklag und hatten Ziklag eingenommen und mit Feuer verbrannt 2 und hatten die Frauen und alles, was in der Stadt war, Klein und Groß, gefangen genommen. Sie hatten aber niemand getötet, sondern sie weggeführt und waren ihres Weges gezogen. 3 Als nun David mit seinen Männern zur Stadt kam und sah, dass sie mit Feuer verbrannt war und ihre Frauen, Söhne und Töchter gefangen waren, 4 erhoben David und das Volk, das bei ihm war, ihre Stimme und weinten, bis sie nicht mehr weinen konnten. 5 Auch die beiden Frauen Davids waren gefangen genommen worden: Ahinoam, die Jesreeliterin, und Abigajil, die Frau Nabals, des Karmeliters. 6 Und David geriet in große Bedrängnis, weil das Volk ihn steinigen wollte; denn die Seele des ganzen Volks war erbittert, ein jeder wegen seiner Söhne und Töchter. David aber stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott.“

 

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David steht mit seiner Männern vor der brennenden Stadt Ziklag

 

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David spricht mit einem Ägypter

1 Samuel 30:11-15 11 Und sie fanden einen Ägypter auf dem Felde; den führten sie zu David und gaben ihm Brot zu essen und Wasser zu trinken 12 und gaben ihm ein Stück Feigenkuchen und zwei Rosinenkuchen. Und als er gegessen hatte, kam sein Geist wieder zu ihm; denn er hatte in drei Tagen und drei Nächten nichts gegessen und kein Wasser getrunken. 13 David sprach: Zu wem gehörst du? Und woher bist du? Er sprach: Ich bin ein junger Ägypter, eines Amalekiters Knecht, und mein Herr hat mich zurückgelassen; denn ich wurde vor drei Tagen krank. 14 Wir sind eingefallen in das Südland der Kreter und in Juda und in das Südland Kalebs und haben Ziklag mit Feuer verbrannt. 15 David sprach zu ihm: Willst du mich hinführen zu dieser Schar? Er sprach: Schwöre mir bei Gott, dass du mich nicht tötest noch meinem Herrn überantwortest, so will ich dich hinführen zu dieser Schar.“

 

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David zieht mit seinen Männern zum Kampf gegen die Amelekiter

 

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David kämpft mit seinen Männern gegen die Amelekiter

1 Samuel 30:16 „Und er führte ihn hinab. Und siehe, sie hatten sich ausgebreitet über das ganze Land, aßen und tranken und feierten ein Fest wegen all der großen Beute, die sie mitgenommen hatten aus dem Philisterland und aus Juda.“

 

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David besiegt die Amelekiter

1 Samuel 30:17-20 17 Und David schlug sie vom Morgen bis zum Abend des nächsten Tages, dass keiner von ihnen entrann außer vierhundert jungen Männern; die stiegen auf die Kamele und flohen. 18 So rettete David alles, was die Amalekiter genommen hatten; auch seine beiden Frauen rettete er. 19 Und es fehlte nichts, weder Klein noch Groß, weder Söhne noch Töchter noch Beute noch alles, was sie sich genommen hatten; David brachte es alles zurück. 20 Und David nahm alle Schafe und Rinder, und sie trieben sie vor der Herde her und sprachen: Das ist Davids Beute.“

 

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Aufteilung der Beute

1 Samuel 30:23-25 23 Da sprach David: Ihr sollt nicht so tun, meine Brüder, mit dem, was uns der HERR gegeben hat; er hat uns behütet und diese Schar, die über uns gekommen war, in unsere Hand gegeben. 24 Wer sollte in dieser Sache auf euch hören? Wie der Anteil derjenigen, die in den Kampf gezogen sind, so soll auch der Anteil derjenigen sein, die beim Tross geblieben sind; sie sollen miteinander teilen. 25 Und so blieb es weiterhin von diesem Tag an; und er machte es zu Satzung und Recht für Israel bis auf diesen Tag.

 

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Blick zurück in die ‚Galeria dos Patriarcas‘

 

Fotonachweis

Maria Catarina Antunes De Macedo 01-47

Herbert van den Berge 48

Bildbearbeitung durch den Autor

 

Danksagung

Maria Catarina Antunes De Macedo sage ich Dank für ihre Fotoarbeiten und Zuschreibungen der Azulejotableaus zu Textstellen des Alten Testamentes.

Herbert van den Berge danke ich für das Foto der Galeria dos Patriarcas

und meinem Sohn Norbert für Bearbeitung und Veröffentlichung des Berichtes.

Renate Petriconi stellte mir freundlicherweise ihre Forschungsergebnisse zum Fliesenmaler Valentim de Almeida zur Verfügung.

 

*
Almeida, Valentim de
, portugiesischer Fliesenmaler, trat 1717 in die Malergilde Confraria dos Artistas Plást. de S.Lucas in Lissabon ein. Er lebte und wirkte ebendort bis 1779. Almeidas einzig urkundlich belegtes Werk ist die Bildserie Cântico dos Cânticos im unteren Stockwerk des Kreuzgangs der Kathedrale von Porto (ausgeführt zwischen 1729 und 1731). Almeida war vermutlich mit dem Maler Teotónio dos Santos wichtigster Mitarbeiter in der Werkstatt des Lissabonner Meisters, der seine Werke mit P.M.P signierte. Dort wurden die Bedürfnisse des Hofes und der portugiesischen Gesellschaft nach prunkvoller Ausgestaltung der Wohnräume erfüllt und die unzähligen Stiftungen an Kirchen in Auftrag gegeben. Zugeschrieben werden Almeida die Fliesenbilder in den Hörsälen der Universität in Évora (1744-49), die Tableaus an den Wänden im Kreuzgang des Klosters S.Vicente de Fora (1762) in Lissabon, die Verkleidung der Kirchen S.Pedro in Sintra (nach einem Karton von Raffael; London, V&A) und Senhora da Glória do Outeiro in Rio de Janeiro. Unter dem Mestre P.M.P. wird Almeida auch an den Bildern der Chor-Kapelle für das Klosters S.António in Varatojo/Torres Vedras, im Refektorium des Klosters Nossa Senhora da Graça in Lissabon, in der Kirche Misericórdia do Salvador und der Auskleidung der Kirchenschiffe von Misericórdia in Chaves, von Nossa Senhora da Ajuda in Peniche (1723), der Kapelle S.António im Kloster S.Cruz in Lamego und den Lambrien im Palácio Pombal in Oeiras mitgewirkt haben. – Unter den zahlreichen Fliesenbildern ragen die für den Kreuzgang in Porto sowie die Arbeiten für S.Vicente de Fora in Lissabon in empfindsamer Handschrift mit weiträumiger, teils ausgeschnittener architektonischer Rahmenführung als typische Beispiele der 'grande produção joanino' (große Produktion zur Zeit João V) hervor. Basierend auf Werken des italienischen Barock sowie graphischer Vorlagen (u.a. nach Jean Lepautre) schuf Almeida theatralisch-illusionistische Dekorationen. Jedoch verlor mit der Zunahme an architektonischen und skulpturalen Elementen die malerische Darstellung an Charakter und näherte sich den dynamischen Konzeptionen der Tapisserien (wie in den Klöstern von Varatojo und Graça in Lissabon). Almeida bevorzugte statt des kräftigen Kobaltblaus ein wässriges Blau, das zur Erreichung intensiverer Farbtöne in sich überlagernden Pinselstrichen aufgetragen wurde. Dies entsprach der kontemplativ-lyrischen Malauffassung der Zeit.

 

 

Bitte beachten Sie auch meinen Bericht
Die Pracht des Azulejos im Kloster São Vicente de Fora in Lissabon
Teil 1: Kreuzgang

www.geschichte-der-fliese.de/svdf.html