Klosterkirche Santa Paula in Sevilla

Hervorragende Azulejos

und in Hochrelief ausgeführte Keramiken

 

 

Doña Ana Santillán y Guzmán gründete 1473 das Nonnenkloster. Im gleichen Jahr bestätigte Papst Sixtus IV. die Klostergründung.

Marquêses de Montemayor förderten von 1483 an den Bau der Klosterkirche. In Nischen zu beiden Seiten des Hochaltars befinden sich Grabmale der Marquêses de Montemayor.

Die Nonnen des Klosters leben nach den Regeln des hl. Hieronymus. Es handelt sich bei den Hieronymitinnen um einen iberischen Orden, der hauptsächlich in Spanien und Portugal Gründungen erfahren hat. Sie wählten den heiligen Hieronymus und die heilige Paula zu ihren Schutzpatronen.

 

 

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Calle Santa Paula im Sevillaner Stadtteil Triana mit Blick auf die Klosterpforte.

Der zur Straße gewandte Teil des Klosterkomplexes wird seit dem 17. Jahrhundert vom reich verzierten grazilen Glockenturm, einem der elegantesten der Stadt, überragt.

 

 

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Fliesengemälde der Heiligen Paula, Schutzpatronin der Klostergemeinschaft, über der Pforte.

 

 

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Francisco Niculoso erhielt von den Nonnen des Klosters den Auftrag, ihre Patronin, die Heilige Paula, zu malen. Das Fliesenbild wurde von ihm signiert und mit der Jahreszahl 1504 datiert. Während politischer Unruhen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Kloster geplündert und das Bild über dem Eingang der Klosterpforte zerstört. Das aktuelle Gemälde wurde 1888 als Replik in Valencia gefertigt.

 

 

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Die Pforte durchschritten, steht man vor dem Portal der Klosterkirche. Das Auge wird zuerst vom außergewöhnlichen, abwechselnd mit gelben und roten Ziegeln ausgeführten, Mauerwerk gefangen. Danach geht der Blick zum Tympanon über der schweren Holztür.

Eine Meisterleistung in Zusammenarbeit vom Architekten mit Keramiker und Fliesenmaler ist das glasierte farbige keramische Feld über dem gotischen Portal.

Bekrönt wird das vorgesetzte Portal der Klosterkirche von weiß-glasierten Flammen und Engelsköpfen im Stil der Della Robbia.

 

 

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Auf von Francesco Niculoso gemalten Fliesen ist ein aus weißem Marmor gefertigtes königlich spanisches Wappen aufgebracht, das von einem Adler (Symbol des hl. Evangelisten Johannes) gehalten wird.

 

 

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Linke Seite des Tympanonfeldes mit einem Wappenschild über Füllhörnern und der Devise von Ferdinand II. von Arágon und Isabella I. von Kastilien.

TÃTO MÕTA (Es ist ein und dasselbe) als Erklärung ihrer Gleichberechtigung. Über dem Schriftzug Fesseln und die Andeutung des gordischen Knotens.

Auf einem kleinen Schild steht PISANO. Es ist ein Hinweis auf den Fliesenmaler Francisco Niculoso, der die Fliesen für die Klosterkirche malte. Dieser zog etwa 1498 von Pisa nach Sevilla wo er 1529 starb.

 

 

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Auf dem Wappenschild sieht man gebündelte Pfeile. Sie waren zu Beginn des 16. Jahrhunderts Attribute der katholischen Könige Spaniens.

SPQR ist darüber auf einem kleinen rechteckigen Schild zu lesen.

Auf einem kleinen ovalen Schild schrieb der selbstbewusste Fliesenmaler NICULOSO seinen Nachnamen.

 

 

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Treppenturm der Klosterkirche und mächtige Wasserspeier an Stützbögen.

 

 

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Die Rahmungen der Fenster des Treppenturms sind in markanter Sevillaner Fliesenkeramik ausgeführt.

 

 

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Die hervorragende und technisch perfekte keramische Gestaltung ist Ergebnis der Zusammenarbeit des Fliesenmalers Francisco Niculoso mit dem Keramiker Pedro Millán.

 

 

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In das 1504 mit Fliesen des Francisco Niculoso Italiano gefüllte Bogenfeld wurden sieben Medaillons mit Darstellungen von Heiligen in Hochrelief eingearbeitet.

 

 

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Francisco Niculoso malte ein Labyrinth von Renaissance-Grotesken. Die Motive sind zum Beispiel Menschenähnliche Wesen, Gefangene in Fesseln, Blumen, Sphingen, Masken und Perlenketten. In die Malerei integriert sind auch eine Signatur und mehrere Datierungen.

 

 

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Medaillon 1 mit Darstellung der hl. Helena umgeben von Grotesken.

 

 

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Schräg links unter dem Medaillon mit Darstellung der hl. Helena findet man eine kleine Tafel mit der Signatur des NICVLOSO FRANCISCO ITALIANO.

 

 

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Grotesken in blau-weißer Bemalung unterhalb des Medaillons mit der Darstellung der hl. Helena.

 

 

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Wesen mit Menschenähnlichem Kopf innerhalb der Grotesken.

 

 

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Fliesenfeld zwischen den Medaillons 1 und 2.

 

 

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Grotesken zwischen den Medaillons 1 und 2.

 

 

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Medaillon 2 mit den Heiligen Bonaventura und Antonius von Padua.

 

 

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Medaillon 3 mit den Heiligen Petrus und Paulus.

 

 

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Die Medaillons 3 (Hl. Petrus und Hl. Paulus) und 4 (Christi Geburt).

 

 

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Medaillon 5 mit den Heiligen Sebastian und Rochus.

 

 

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Medaillon 6 mit den Heiligen Cosmas und Damian.

 

 

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Medaillon 7 mit der hl. Rosa von Viterbo.

 

 

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Grotesken unterhalb des Medaillons 7.

 

 

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In einem Medaillon aus Laub, Obst und Blumen steht die hl. Helena inmitten einer felsigen Landschaft. Sie trägt eine goldene Krone und hält das Kreuz und die drei Nägel der Passion Jesu.

 

 

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In diesem Medaillon stehen die heiligen Franziskanermönche Bonaventura und Antonius von Padua in Roben ihres Ordens. Bonaventura, der große Theologe, hält Kruzifix und Buch, während Mitra und Kardinalshut zu seinen Füßen liegen.

Der heilige Antonius, mit einer Miniatur des Jesuskindes auf der Brust, trägt ein Kreuz und eine Geldbörse.

 

 

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Der heilige Petrus hält den Schlüssel zum Himmelreich, der heilige Paulus ein Richtschwert als Attribut.

 

 

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In den Scheitelpunkt des Bogens gesetzt und in der Mitte von sieben Medaillons kommt der Menschwerdung Christi eine besondere Bedeutung zu. Einige Fachleute möchten dieses Medaillon den Della Robbia zuordnen. Wahrscheinlicher ist aber, dass Pedro Millán die sieben Medaillons in der Art der Della Robbia modellierte und glasierte –siehe Abbildung 31-.

 

 

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Die Heiligen Sebastian und Rochus wurden vor allem als Beschützer gegen die Pest verehrt.

 

 

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Dieses ist wohl das kunsthistorisch wichtigste Medaillon an der Klosterkirche Santa Paula, trägt es doch in gotischen Buchstaben den Namen des Modelleurs der sieben Medaillons PO MILLÃ MAESTR (Pedro Millán, maestro).

Pedro Millán zeigt die beiden heiligen Ärzte Kosmas und Damian bei der Behandlung eines Kranken. Sie tragen Kleidungen eines Arztes und eines Apothekers.

 

 

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Die Mystikerin Rosa von Viterbo ist in felsiger Landschaft mit Rosen in ihren Armen dargestellt. Sie trägt das Gewand einer Terziarin (einem von Franziskus 1221 gegründeten „Dritten Orden”).

 

 

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Obere linke Ecke des Portals.

Rechts neben der Tafel ein in Halbprofil modellierter fliegender Engel.

 

 

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Ein von Pedro Millán modellierter Engel mit Buch am Portal der Klosterkirche Santa Paula vor polychrom bemalten Fliesen und Fliesenbruchstücken.

 

 

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Im Halbprofil modellierter fliegender Engel in der oberen rechten Ecke des Portals,

vor polychrom bemalten Fliesen und Fliesenbruchstücken.

 

 

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In Vollprofil gefertigte keramische Flammen und Engelsköpfe als oberer Abschluss des Portals.

 

 

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Rechte Ecke der Bekrönung des Portals mit keramischen Flammen und Engelsköpfen.

 

 

Eindrücke aus der Klosterkirche

 

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Prunkvoller Hochaltar mit vergoldeten Schnitzereien.

 

 

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Wandbekleidungen aus polychrom bemalten Fliesen im Bereich eines Seitenaltars.

 

 

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Das 1592 errichtete und mit sevillanischen Azulejos verzierte Grabmal des D. León Enríquez (León de Noroña).

 

 

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In gotischen Buchstaben aufgebrachte Legende:

AQUI. ESTA. LOS HUESOS. DEL. GENEROSO. CAUALLERO. DO. LEO. ENRIQUEZ. TRASLADADOS. POR. LA. MUY. MAGNIFICA Y GENEROSA. SEÑORA. DOÑA. YSABEL. ENRIQUEZ. MARQUESA DE MONTEMAYOR. SV. HERMANA. EDIFICADORA. DESTA IGLESIA DESCENDIENTE. DE. LAS RREALES CASAS. DE CASTILLA Y PORTUGAL. MURIO EN SEUICIO DE SU. REY.

 

 

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Wappen am Grabmal des D. León Enríquez (León de Noroña).

 

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Detail einer Wandecke rechts vom Grabmal.

 

 

Benutzte Literatur

Frothingham, Alice Wilson; Tile panels of Spain 1500 – 1650 (New York 1969)

I. Francisco Niculoso and his work at Sevilla, p. 1-20

Wikipedia

 

 

Bildnachweis

Juan José Lupión Álvarez, Sevilla
01-25 / 33-37

Alfredo García Portillo, Puerto de Santa Maria
26-32

Rainer Marggraf, Wallenhorst
38-43

 

LA CERAMICA DE LA PORTADA DE LA IGLESIA
DEL MONASTERIO DE SANTA PAULA, SEVILLA

http://www.retabloceramico.net/articulo093.htm

 

 

 Calle Santa Paula, 11, 41003 Sevilla