Wilhelm Joliet |
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Die Stadt Grimma im Tal der Mulde, einem linken Nebenfluss der Elbe, ist die
nach Fläche viertgrößte Stadt Sachsens. Sie ist eine Kreisstadt im Landkreis
Leipzig. Die historische Altstadt beherbergt viele Sehenswürdigkeiten. In
der im Jahr 1200 erstmals erwähnten Stadt und ihren Ortsteilen gibt es
mehrere gut erhaltene alte Profan- und Sakralbauten.
01
Barockhaus, Grimma, Markt 23
Die Geschichte dieses für Grimma bedeutenden Bauwerkes beginnt im Jahr
1739/40. Das Haus wurde für einen Perückenmacher errichtet und mit dem für
die Fassadengestaltung charakteristischen Erker versehen. Es blieb mehr als
zwei Jahrhunderte im Besitz
Grimmaer Händler und Kaufleute.
Die Jahrszahl 1928 ist von Bedeutung, denn da wurde der Kaufmann Georg Gehre
Eigentümer. Er versuchte die architektonischen Besonderheiten des Bauwerkes
zu erhalten und zu pflegen. 1985 übernahm die Stadt das Haus von der
Familie. Es folgte eine umfassende Restaurierung sowohl der Aussenfassade
als auch der Innengestaltung mit
Rokoko- bzw. Barockfassung der Räume im 1. und 2. Obergeschoß vor allem der
Stuckdecken – aber auch der Fliesenwand hinter einem Kamin.
Amsterdamer Landschafts- und Hirtenfliesem des 18. Jahrhunderts
02
Ofenwand im 2. OG
Im 2. OG des Barockhauses gibt es diese Ofenwand mit 188 Landschafts- und
Hirtenfliesen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Fliesen können dem
Herstellungsort Amsterdam und der Herstellungszeit um 1745 zugeordnet
werden.
In welchen Amsterdamer Werkstätten könnten die Fliesen gefertigt worden
sein?
03
Detail der Ofenwand
Das Fugenbild und die Art der Verfugung mit Weißzement zeigen deutlich an,
dass es sich bei den Fliesen um eine Zweitverwendung – wahrscheinlich in der
umfassenden Restaurierungsphase 1985 – handelt.
04
Linker oberer Eckbereich
05
Detailbereich links neben dem Fayencekamin
06
Detailbereich links neben dem gusseisernen Ofen
Auffallend sind bräunliche Verfärbungen in Kantenbereichen von Fliesen.
Amsterdamer Landschafts- und Hirtenfliesen in Schloss Bothmer
www.geschichte-der-fliese.de/bothmer.html
Niederländische Fliesen des 18. Jahrhunderts im Sankt Petersburger Palais
des Alexander Danilowitsch Menschikow
www.geschichte-der-fliese.de/menschikow.html
Jan Pluis veröffentlichte 2018 mit Piotr Oczko in Malbork das Buch
MOLENDERSKY FLIZY NA DAWNYCH
I OSCIENNYCH
Elvira Kless und Klaus-Peter Dyroff danke ich für die Fotoarbeiten in
Grimma.
Mein Dank gilt Jan Pluis für vielfältige Hilfe.
Meinem Sohn Norbert danke ich für Bearbeitung und Veröffentlichung des
Berichtes.
Tourist-Information Grimma
Markt 23
Telefon: 03437 9858-285
Öffnungszeiten:
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag: 10.00 bis 17.00 Uhr
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