Fliesengemälde des Jan van Oort aus Amsterdam in der Klosterkirche Nossa Senhora da Conceição dos Cardais in Lissabon

CARREAUX CÉRAMIQUES HOLLANDAIS AU PORTUGAL ET EN ESPAGNE par
J.M. DOS SANTOS SIMÕES
DE L’ACADEMIE DES BEAUX-ARTS DE LISBONNE
(LA HAYE 1959)
eglise de notre-dame de la conception de cardais

 

 

Diesen Bericht widme ich meinem 1994 verstorbenen Fliesenfreund Rainer (Hannibal) Marggraf. Mit Rainer besuchte ich auf unseren Reisen zur Fliesenkultur in Portugal zweimal die Kirche des Convento dos Cardais in Lissabon.
Auslöser für unsere Besuche und unsere Recherchen war das 1959 in Den Haag erschienene Buch CARREAUX CÉRAMIQUES HOLLANDAIS AU PORTUGAL ET EN ESPAGNE von J.M. DOS SANTOS SIMÕES.

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Rua do Século im Lissaboner Stadtteil Bairro Alto

Der Convento dos Cardais, dessen Seitenansicht die Rua do Século im Lissabonner Stadtteil Bairro Alto säumt, zieht nicht das Interesse der Vorübergehenden an. Es ist ein schmuckloses Gebäude mit zwei Portalen, die von barocken Nischen überwölbt sind. In den Nischen stehen Plastiken der Jungfrau Maria und des hl. Josef.

 

 

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Eingang zum Convento dos Cardais in der Rua do Século

Madonna in der Nische eines klassischen Portals über dem Eingang zum Kloster an der Rua do Século, etwas unterhalb des Eingangs zur Kirche.

 

 

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Eingang zur Capela de Nossa Senhora da Conceição dos Cardais
Rua do Século 123

In der Nische des Portals steht eine Figur des hl. Josef.
Der schwarze Pfeil weist auf starke Durchfeuchtungen des Mauerwerks hin. Diese schädigten und schädigen heute noch durch Salzablagerungen und Salzausblühungen nicht nur Mauerwerk und Putz sondern auch die historischen Fliesenbekleidungen der Kirche.

 

Geschichte des Klosters

Der Konvent der Unbeschuhten Karmelitinnen wurde auf Grund eines Gelübdes von Luis Francisco de Oliveira e Miranda, einem der reichsten Portugiesen seiner Zeit, gegründet. Donna Luisa de Távora stiftete die Ländereien und gab einen ansehnlichen Teil ihres großen Vermögens zum Bau des Klosters.
Die Arbeiten an Kloster und Kirche begannen um 1677. Am 8. Dezember 1681, dem Fest der Unbefleckten Empfängnis Marias – der Schutzherrin Portugals – fand das Fest der Einweihung von Klostergebäuden und Kirche statt. Ausbau und Ausschmückung der Kirche zogen sich jedoch noch lange hin.
Donna Luisa de Távora leitete die Arbeiten bis zu ihrem Tod im Oktober 1692. Ihr Enkel, Dom José de Menezes e Távora übernahm die Leitung der Bau- und Ausbauarbeiten und begleitete sie bis zu seinem Tod im Jahre 1703.
Das Erdbeben von Lissabon am 1. November 1755, gefolgt von einer Feuersbrunst und einer gewaltigen Flutwelle, zerstörte die portugiesische Hauptstadt Lissabon fast vollständig. Klostergebäude und Kirche des Convento dos Cardais wurden wie durch ein Wunder nur geringfügig beschädigt.
Das Gesetz vom 28. Mai 1834 zur Aufhebung der Ordensgemeinschaften in Portugal betraf auch die Unbeschuhten Karmelitinnen. Die Säkularisation bedeutete für viele Klostergebäude und Kirchen den Untergang; nicht so für Klostergebäude und Kirche Cardais. Nach der Aufhebung des Ordens wurden Nonnen, die bleiben wollten, weltliche Schwestern. Sie widmeten sich der Pflege blinder Frauen. Nach Wiederzulassung geistlicher Orden und dem Tod der letzten ehemaligen Karmelitin übernahmen Dominikanerinnen die Leitung des Hospizes.

 

Das Innere der Klosterkirche

Die triste Fassade an der Rua do Século lässt nicht vermuten, dass die Klosterkirche einen der reizvollsten Innenräume hat, die man in Lissabon bewundern kann.

 

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Reisegruppe der Vrienden van het Nederlands Tegelmuseum Otterlo
in der Kirche des Convento dos Cardais anlässlich ihrer Portugalreise im Jahre 2008

Die Kirche ist ein Andachtsraum mit bewundernswerten Proportionen, einem durch Gewölbebögen überhöhten Schiff, eindrucksvollem Chor und Hauptaltar.

 

 

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Der Altar gilt als ein besonders schönes Exemplar der portugiesischen Schnitz- und Vergolderkunst.

Die Karmelitinnen, nach den Regeln ihres Ordens in Klausur, benutzten zwei Räume, die durch schwere schmiedeiserne Gitter zur Kirche hin abgetrennt waren.
Der eine Raum - côro baixo -, der sich auf der Evangelienseite in Höhe des Chores befindet, diente den Nonnen bei Liturgiefeiern zum Empfang der hl. Kommunion. Im anderen, erhöht am Ende der Kirche gelegenen Raum – côro alto -, wohnten sie den Gottesdiensten bei und verschönten diese durch ihre Gesänge.

 

 

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Blick zum vergitterten côro alto an der Rückseite des Kirchenschiffes

Deutlich sind hinter dem Gitter blau bemalte Fliesenbekleidungen zu erkennen.

 

 

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Blick auf die Epistelseite des Langhauses

Die Predigtkanzel tritt aus der Wandfläche hervor und ist Teil des dekorativen Ganzen.

 

 

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Blick zur Rückwand des Kirchenraumes und zur Evangelienseite

Die Wände des Kirchenschiffes sind bis zur Höhe von 3,40 Meter mit Fayencefliesen aus der Rotterdamer Werkstatt des Jan van Oort bekleidet. Gemäß J.M. DOS SANTOS SIMÕES beträgt die Gesamtzahl der Fliesen 6288 Stück auf einer Fläche von ca. 110 Quadratmeter. Darüber schmücken bis zur Wölbung Gemälde in reich geschnitzten und vergoldeten Rahmen die Wände.

 

 

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Blick zur Rückwand des Kirchenschiffes

Eine genaue Datierung, wann die Fliesengemälde bei Jan van Oort in Amsterdam bestellt und wann sie im Kirchenschiff angesetzt wurden, ist mir leider nicht möglich. J.M. DOS SANTOS SIMÕES folgerte nach seinen Forschungen im Archiv des alten Konvents, dass die Fliesengemälde vor 1681 von Donna Luisa de Távora über niederländische Kaufleute, die sich in Lissabon niedergelassen hatten, bei Jan van Oort in Amsterdam bestellt aber wahrscheinlich erst sehr viel später um 1698 angesetzt wurden.
Das Jahr 1698 erscheint plausibel, da die Einfuhr ausländischer Fliesen nach Portugal von 1687 bis 1698 verboten war.

 

 

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Linker Teil der Rückwand des Kirchenschiffes

Das Ensemble der Fliesenbilder in der Kirche von Cardais aus dem 17. Jahrhundert ist eins der vollendetsten, das man heute noch bewundern kann.
Es handelt sich um die Ausschmückung der Kirche mit sieben großen voneinander unabhängigen Wandbildern mit Szenen aus dem Leben der hl. Teresa von Avila. Die keramische Wandbekleidung wird durch drei kleinere Wandbilder über Türbereichen vervollständigt. Weitere drei kleinere Kompositionen, füllen Räume zwischen den Seitenaltären und dem Bogen zum Chor.
Die Fliesengemälde sind durch Bordüren von je zwei Fliesen Breite voneinander abgegrenzt. Blauweiße Akanthusranken und Blattmasken auf gelbem Untergrund zieren die Bordüren. Sie sind in den Fliesenflächen der Capela de Nossa Senhora da Conceição dos Cardais letzte Beispiele gelbgrundiger Fliesendekoration des 17. Jahrhunderts.
Die unteren Wandbereiche schmückt ein umlaufender Fries mit Putten, die sich mit Tieren zwischen Blumen und Obstkörben tummeln. Es gibt aber auf dem Fries auch Putten in allegorischen Szenen und mit Bezug auf das Leiden Jesu.
Dem ausführenden Maler Jan van Oort in Amsterdam müssen sehr genaue Angaben zu den Bildthemen und zu den Maßen der Wandflächen vorgelegen haben.
Graphische Vorlagen und vor allem genaue Maßskizzen mit Lage der Türen, der Kanzel und des Altars waren unbedingt erforderlich.
Die harmonische Abstimmung von Fliesenbekleidungen, vergoldetem Schnitzwerk – talha dourada – und Ölgemälden zeugt von einem wohldurchdachten Ausstattungsplan und dem sicheren Geschmack der Planenden.
Die großen Wandbilder zeigen Szenen aus dem Leben der heiligen Teresa von Avila, der Gründerin des Ordens der Unbeschuhten Karmelitinnen, nach den Berichten, die sie mit ihrer Autobiographie hinterließ.
Entsprechende graphische Vorlagen sind mir trotz langjähriger Forschung leider noch nicht bekannt.
Die Stiche von Adriaen Collaert und Cornelis Galle in der von J.M. DOS SANTOS SIMÕES genannten und 1613 in Antwerpen gedruckten ’Vita B. Virginis Teresiae a Jesu’ entsprechen nicht den Fliesengemälden in der Kirche des Convento dos Cardais. Leider wurde die von J.M. DOS SANTOS SIMÕES geäußerte Vermutung von mehreren späteren Autoren ungeprüft als Tatsache übernommen.

Sollte jemand graphische Vorlagen für die hier gezeigten Szenen aus dem Leben der Hl. Teresa von Avila oder für die Putten kennen, so wäre ich für einen Hinweis sehr dankbar.

 

 

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Teresa und ihr Bruder Rodrigo auf dem Weg ins Maurenland

Beim Eintritt in die Kirche sieht man links, an der Rückwand des Kirchenschiffes, den Beginn des Bildberichtes zum Leben der heiligen Teresa von Avila.

 

Erste Szene
Als kleines Kind hörte die temperamentvolle Teresa, die zwei Schwestern und neun Brüder hatte, gerne Geschichten über Katholiken, die für ihren Glauben starben. Einmal verließ sie mit ihrem Bruder Rodrigo das Elternhaus, um bettelnd ins Maurenland zu ziehen, den Martertod zu finden und rasch ins Paradies zu kommen. Doch die Kinder wurden von ihrem Onkel Francisco Alvarez de Cepeda gefunden und nach Hause zurückgebracht.

 

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Detail aus der ersten Szene

Ein Heiligenschein schmückt die kleine Teresa.

 

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Putten spielen mit Kreuz und Dornenkrone

 

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Rechter Teil der Rückwand des Kirchenschiffes

 

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Das Wunder der schwebenden Hostie

 

Zweite Szene
Teresa, Nonne im Orden des hl. Domingo de Avila, empfängt im Klosterbereich vor einem Altar mit ausgestellter Monstranz die Kommunion. Nach ihrem Bericht entschwebt die geweihte Hostie der Hand des Priesters in ihren Mund.

 

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Putten vor dem Schweißtuch der Veronika mit dem Antlitz Jesu

 

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Das Schweißtuch der Veronika mit dem Antlitz Jesu

 

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Fliesenbild über der Tür in der Rückwand des Kirchenschiffes

 

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Hinterer Bereich der Evangelienseite

 

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Dritte Szene aus dem Leben der heiligen Teresa

 

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Masken im Dekor des rauschenden Akanthus

 

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Vision der Teresa

 

 

Dritte Szene
Teresa empfängt einen Rosenkranz aus den Händen der Jungfrau Maria und ein reich besticktes Cape aus den Händen des heiligen Josef. Cherubine und musizierende Engel umschweben das Geschehen auf Wolken.

 

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Detail der dritten Szene

 

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Detail der dritten Szene
Engel in Wolken unter den Füßen des heiligen Josef

 

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Detail der dritten Szene
Engel in einer Wolke unter der knienden heiligen Teresa

 

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Putten mit Girlanden

 

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Detail

 

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Zweites Fliesenbild mit einer Szene aus dem Leben der heiligen Teresa
auf der Evangelienseite

 

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Johannes vom Kreuz und Teresa von Avila

 

 

Vierte Szene
Johannes vom Kreuz und Teresa von Avila geraten beim Gespräch über die Heiligste Dreifaltigkeit in Ekstase.
Unter einer Wolke ist im Ansatz das Gitter zu sehen, das normalerweise Priester und Beichtende trennt.

 

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Musizierender Putto und ringende Putten auf dem Fries im Bereich unterhalb der vierten Szene aus dem Leben der heiligen Teresa von Avila

 

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Spielende Putten mit Ziege unterhalb der vierten und fünften Szene aus dem Leben der heiligen Teresa von Avila

 

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Evangelienseite des Langhauses im Anschluss zum Altarraum

 

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Wandbereich der Evangelienseite vor den beiden Türen

 

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Teresa reist auf dem Rücken eines Esels zu einem von ihr gegründeten Kloster

 

Fünfte Szene
Außer dem Kloster San José in Avila gründete Teresa in den letzten 15 Jahren ihres Lebens weitere 16 reformierte Frauenklöster und zwei Männerklöster. Trotz ihres Alters, ihrer geschwächten Gesundheit und vieler Schwierigkeiten von Seiten weltlicher und kirchlicher Behörden, nahm sie die beschwerlichen Gründungsreisen auf sich. Die Gründungsreisen gingen bei Regen, Schnee, Kälte und Hitze durch einen großen Teilbereich Spaniens.
Auf dem Fliesenbild wird Teresa von einer Dominikanerin, einem Adeligen, einem Mönch und weiteren Personen begleitet. In der Ferne sieht man ein im Bau befindliches Kloster. Der heilige Josef, mit dem Winkelmaß des Zimmermanns in der Hand, blickt aus den Wolken auf die Reisenden. Engel schweben in den Wolken. Sie erhellen den irdischen und überirdischen Weg Teresas.

 

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Detail aus der fünften Szene
Mönch und adliger Herr als Begleitpersonen der heiligen Teresa

 

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Detail aus der fünften Szene
Adliger Herr als Begleitperson der heiligen Teresa
(man beachte die Feinheit der Darstellung!)

 

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Spielende Putten auf dem Fries unterhalb der fünften Szene aus dem Leben der heiligen Teresa von Avila

 

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Wandfläche der Evangelienseite im Anschluss zum Altarraum

 

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Detail aus der Abbildung 38

Ein Baumstamm, auf der Breite einer Fliese, wird vom Dekor des rauschenden Akanthus in der Breite von jeweils zwei Fliesen umrahmt. Die Dekorart des rauschenden Akanthus war zum Ende des 17. Jahrhunderts in Europa sehr beliebt. Im Objekt wurde er in blauer Bemalung auf gelbgetöntem weißen Untergrund ausgeführt.

 

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Fliesengemälde über den beiden Türen der Evangelienseite
Teresa von Avila erscheint der auferstandene Jesus Christus

 

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Teilfläche der Epistelseite im Ansatz zum Altarraum

 

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Detail aus Bild 41
Anschluss der Fliesenbekleidung an die talha dourada, dem vergoldeten Schnitzwerk

 

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Fliesengemälde über den beiden Türen der Epistelseite im Ansatz zum Altarraum
Teresa von Avila und der auferstandene Jesus Christus

 

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Detail aus Bild 43
Unklar ist, warum die Bildszene mit Anschnitten und mit Fugenversätzen zur übrigen Fliesenbekleidung angesetzt wurde!

 

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Detail aus den Bildern 43 und 44
Deutlich sind Anschnitte und Fugenversätze zu erkennen

 

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Zwei Fliesengemälde mit Szenen aus dem Leben der heiligen Teresa von Avila an der Epistelseite des Langhauses der Capela de Nossa Senhora da Conceição dos Cardais

 

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Detail aus dem Bild 46
Die Rahmung unterbricht die Szenen sechs und sieben aus dem Leben der heiligen Teresa von Avila und das Bildfeld im Sockelbereich mit Jesus und Johannes dem Täufer. In die Fliesen der Rahmung ist ein dunkelblauer Streifen integriert, der die Bildflächen nochmals stärker abgrenzt und betont.

 

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In die Rahmungen integrierte Masken lockern das Gesamtbild auf ohne die Bildszenen optisch zu beeinträchtigen

 

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Fliesenfelder unterhalb der Kanzel an der Epistelseite

 

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Sechste Szene
Teresa von Avila in einer Vision mit dem auferstandenen Jesus Christus.

 

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Putten, daneben Jesus und Johannes der Täufer als Kinder

 

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Detail des Sockelbereiches unterhalb der sechsten Szene aus dem Leben der heiligen Teresa von Avila

 

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Detail des Sockelbereiches unterhalb der sechsten Szene aus dem Leben der heiligen Teresa von Avila. Das Jesuskind ist mit einem Strahlenkranz und der heilige Johannes der Täufer als Kind mit dem Heiligenschein ausgezeichnet. Am unteren Bildrand kann man die Signatur des Jan van Oort im Ansatz erkennen.

 

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Der heilige Johannes der Täufer als Kind dargestellt

 

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Tod der heiligen Teresa von Avila, darunter spielende Putten

 

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Das Fliesengemälde zeigt Teresa von Avila auf dem Totenbett

 

Siebte Szene
Teresa von Avila, die große Mystikerin liegt auf einer Bahre umgeben von Heiligen. Die Jungfrau Maria krönt sie und der heilige Josef segnet sie. Vor einer Ruinenkulisse schweben Engel auf Wolken herab, um die Seele der Verstorbenen in Empfang zu nehmen und zum Himmel zu tragen.
Teresa von Avila starb am 4. Oktober 1582. An diesem 4. / 15. Oktober wurde übrigens der Gregorianische Kalender durch Gregor XIII. eingeführt.

 

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Spielende Putten auf dem Fries unter dem Fliesengemälde mit der Szene des Todes der Teresa von Avila

 

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Detail aus Bild 58
Das Thema der Putten mit dem Fruchtkorb übernahm der Fliesenmaler Gabriel del Barco zu Beginn des 18. Jahrhunderts für Fliesengemälde in der Kirche Madre de Deus in Lissabon und im Convento dos Lóios in Arraiolos (Distrikt Évora).

 

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Detail aus Bild 58
Das Thema des tanzenden Putto mit Hund übernahm Gabriel del Barco ebenfalls für ein Fliesengemälde im Convento dos Lóios.

 

Als der spanische Maler Gabriel del Barco 1669 nach Lissabon kam, bot ihm die Fliesenmalerei jede Möglichkeit, seinem monochromatischen Werk tiefen expressionistischem Ausdruck zu verleihen. Von den niederländischen Fliesenmalern van der Kloet und van Oort stark beeinflusst, wurde Gabriel del Barco Begründer der Epoche portugiesischer Fliesenmaler.

 

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Signatur des Jan van Oort aus Amsterdam  in einer Kartusche auf dem Fries der Fliesenbekleidung der Epistelseite

 

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Das Foto aus dem Jahr 1989 zeigt die fast unbeschädigte Signatur

 

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Mein Foto vom 09.05.1992 zeigt das Ergebnis einer äußerst schlecht ausgeführten Restaurierung

 

Johannes (Jan) van Oort wurde am 16. Februar 1645 in das Taufbuch der Remonstranten von Utrecht als Sohn des Fliesenmalers Adriaen van Oort und dessen Ehefrau Jennetha Jans de Reeder eingetragen. Jan erlernte das Handwerk der Fliesenherstellung und die Kunst der Fayencemalerei von seinem Vater. Am 20. Dezember 1668 heiratete er Magdalena Both.
Adriaen van Oort erhielt mit seinem Sohn Jan van Oort am 6. Juni 1669 vom Amsterdamer Magistrat die Genehmigung über einen Zeitraum von 26 Jahren am Reguliersmarkt Fliesen (siertegels) zu fertigen. Der größte Teil der in der Werkstatt des Jan van Oort in Amsterdam gefertigten und heute noch erhaltenen Fliesengemälde war für den Export nach Portugal bestimmt. Jan van Oort starb in Amsterdam und wurde am 8. Dezember 1699 begraben.

 

Teresa von Avila
http://de.wikipedia.org/wiki/Teresa_von_Ávila

 

Ich danke Ilse Marggraf, Dr. Herbert van den Berge und Klaus-Peter Dyroff für ihre Hilfe.

 

Bildnachweis:
Marggraf (1989)
07-11, 13-16, 18-20, 22, 26, 28-34, 37-38, 40-41, 43, 46, 50-52, 56-58, 64, 65
Joliet (1992)
01-03, 06, 66
van den Berge (2008)
04-05, 12, 17, 21, 23-25, 27, 35-36, 39, 42, 44-45, 47-49, 53-55, 59, 60
Dyroff (2009)
61-63