Wilhelm Joliet |
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Villeroy & Boch Früher war Baden mit großem Aufwand verbunden. In weiten Kreisen der Bevölkerung wurde noch bis in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg Wasser in Kesseln über dem offenen Feuer erhitzt. Man badete in der Küche oder im Keller in Badezubern aus Holz oder Zinn.
Umso bemerkenswerter ist der Umstand, dass Villeroy & Boch Dresden schon
zum Ende des 19. Jahrhunderts für einen speziellen Kundenkreis mit Fliesen
ausgekleidete Badwannen im Lieferprogramm hatte.
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18 In einem Fachbuch von ca. 1912 wird über die Ausführung von Bädern berichtet:
Die Wandplatte in ihrer Entstehung und Verwertung
„Da beim Plattenversetzen die Ausführung von Bädern eine wichtige Sache
ist, so ist auch diesen Arbeiten Rechnung getragen und einige Bäder der
meist vorkommenden Ausführung in primitiven Skizzen abgebildet, die
vorkommenden Falles gute Anhaltspunkte geben werden. Die abgebildeten
Badewannen sind nicht scharfkantig, sondern mit Hohlkehlen an den
einspringenden Ecken dargestellt. Die Badewannen werden in den meisten
Fällen in dieser Art ausgeführt, nicht selten findet man sie auch mit
scharfen Innenecken.
Bad l ist 3 Platten tief
versenkt und mit seitlichen Stufeneinstieg. Die 4. Plattenreihe ragt, wie
aus der Skizze ersichtlich ist, über den Fussboden hinaus. Abgedeckt ist
die Wanne mit Rundungsplatten und die äusseren Ecken sind nicht mit
Eckleisten sondern ebenfalls mit Rundungsplatten hergestellt. Die äusseren
Ecken können verschiedene Rundungen erhalten. Man verwendet zur Abrundung
die bereits erwähnten Rundungsplatten (Platten mit Rundung), Eckleisten
mit kleiner Rundung bezw. Radius, oder grosser Rundung.
Bad 2 hat die gleiche Ausführung wie Bad 1, ist aber nur eine Platte tief
versenkt.
Bad 3 ist ebenfalls eine
Platte tief versenkt und mit schräger Kopfwand hergestellt. Die Ausführung der Bäder
kann sehr verschieden sein, es hängt natürlich die Art der Ausführung von
dem Geschmack des Bauherrn oder des auszuführenden Fachmannes ab. Bei den
skizzierten Bädern sind die Platten Fuge auf Fuge versetzt. Vielfach
versetzt man die Platten auch im Fugenverband, was auch gut aussieht. Für die Stufen müssen auf
jeden Fall geriffelte Platten verwendet werden um ein Ausgleiten beim
Einsteigen in die Wanne zu verhindern. Sehr zu empfehlen sind die
geriffelten Platten auch für den Boden der Wanne, weil dieselben dem Fuss
einen sicheren Halt geben. Es werden zwar sehr häufig glatte Platten zum
Belegen des Bodens verwendet, aber zur Vorsicht ist es immer angebrachter,
wenn die Platten geriffelt sind. Eine besonders sachgemässe
Ausführung erfordert die Herstellung des Wannenkörpers. Er wird aus
Mauerziegeln aufgebaut und in genügender Weise mit Zementmörtel gedichtet,
damit er vollkommen wasserdicht wird. Hier ist es wieder sehr angebracht,
dem Zementmörtel etwas von den bereits vorerwähnten Dichtungsmitteln
zuzusetzen.“ Bildnachweis Benutzte
Literatur Frau Agnes Müller vom Firmenarchiv Villeroy & Boch
danke ich für freundliche Hilfe. |
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