01
Luftaufnahme
der Anlage
Die
Quinta da Bacalhôa (1) ist ein Weingut in Azeitão im Landkreis Setúbal
(Region Lissabon). Das Anwesen stammt aus dem 15. Jahrhundert und
wurde von D. João de Portugal (*1400; +1442) angelegt. D. João de
Portugal, war Sohn von D. João I. de Portugal und seiner Frau D.
Filipa de Lencastre. Er heiratete 1424 D. Isabel de Bragança, die
Tochter seines Halbbruders Afonso. Die Quinta war ursprünglich eine
Sommerresidenz der portugiesischen Königsfamilie.
Das
erste Gebäude entstand um 1480. Dom Brás de Albuquerque (2), ältester
Sohn von D. Afonso de Albuquerque (3) erwarb das Anwesen 1528. Es
entstand ein Palast im Stil der Renaissance mit maurischen Kuppeltürmen.
Die beiden Gebäudeflügel umschließen einen Garten im
italienischen Stil.
Der
vorletzte König Portugals, Dom Carlos I. (4), erwarb Ende des 19.
Jahrhunderts das Landgut.
In
der Zeit der Ersten Portugiesischen Republik (1910-1926) verfiel der
Palast. 1936 wurde er mit den umliegenden Weinbergen von Orlena
Scoville, einer wohlhabenden Nordamerikanerin, erworben und
restauriert. In den 1970er Jahren wurde das Anwesen von ihrem Enkel
zu einem der größten Weingüter Portugals ausgebaut.
Seit
2000 gehört das Gut zur Fundação Berardo unter Leitung von José
Manuel Rodrigues Berardo, der auch Haupteigentümer eines großen
Weinguts, zwei Kilometer entfernt vom Palast, ist. Im Jahr 1996
wurde die Quinta vom Instituto Português do Património Arquitectónico
als Nationaldenkmal eingestuft.
(Wikipedia)
02
Plan
der Quinta da Bacalhôa
03
Haupteingang
am weiten Vorplatz
04
Fliesenbekleidung
an der zweiläufigen Eingangstreppe
05
’Maurischer’
Kuppelturm in der Nordecke des Vorplatzes
06
Türrahmung
aus Naturwerkstein und diagonal angesetzten weiß glasierten Fliesen
mit Dreiecken aus flaschengrün glasierten Fliesen
07
Außenansicht
des Palastes vom Weinfeld aus gesehen (linker Teilbereich)
Markant
sind der ‚maurische’ Kuppelturm und die offenen Säulengänge.
08
Außenansicht
des Palastes vom Weinfeld aus gesehen (rechter Teilbereich)
09
Blick
vom rechteckigen Garten mit Buchshecken auf die Westloggia des
Palastes
Der
im Norden an den Buchsbaumgarten angrenzende historische Garten mit
Zitrusfrüchten wurde Ende des 20. Jahrhunderts zugunsten weiteren
Weinanbaus zerstört.
Flussallegorien
in der Westloggia des Palastes
Eingefügt
in Fliesenbekleidungen mit Rapportmuster zeigen fünf gut erhaltene
Fliesengemälde aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
Allegorien der Flüsse Douro (5), Mondego (6), Nil (7), Euphrat (8) und Donau
(9). Sie sind von identischen Rollwerkkartuschen (10) umrahmt. Für
diese Kartuschen dienten Ornamentstiche des Vredeman de Vries als
Vorlage (11).
Die
personifizierten Allegorien (12) der Flüsse sind jeweils mit Wasser
spendenden Amphoren (13) dargestellt. Douro und Mondego
symbolisieren zusammen mit Nil, Euphrat und Donau die
Seefahrernation Portugal. Vater des Auftraggebers dieser Fliesengemälde
war Afonso de Abuquerque, zweiter Vizekönig Indiens.
DOVRO,
Douro
10
Die
Allegorie des Douro wird von Rollwerkkartuschen umrahmt
11
Gemälde
aus 7 x 13 = 91 Fliesen
Die
einer Arbeit aus Schmiedeeisen ähnelnde Rollwerkkartusche wurde in
der Art der Ornamentstiche des Hans Vredeman de Vries (1527-1609)
ausgeführt.
MOMDEGVO,
Mondego
12
Das
Fliesengemälde zeigt die Flussallegorie des Mondego
Die
Fliesenbekleidung mit Rapport (14) und eingearbeitetem Gemälde
einer Flussallegorie des Mondego zeigt zum Bodenanschluss und zum
Putzanschluss Zierleisten mit römischem Kyma (Eierstabornament).
13
Flussallegorie
des Mondego in einer Rollwerkkartusche
WILO,
Nilo, Nil
14
Flussallegorie
des Nil
15
Markant
ist die schwere Rollwerkkartusche
EVPHRATES,
Euphrates, Euphrat
16
17
TANVBIO,
Danúbio, Donau
18
19
20
Blick
von der Loggia auf den Garten mit Buchshecken und daran anschließendem
Weinfeld
21
Blick
zum Wandbereich mit Fenster neben derWestloggia
22
Rahmung
eines Türfensters mit Fliesen
23
Detail
der Rahmung
Die
Entführung der Europa durch Jupiter
Gleichzeitig
mit der Westloggia des Palastes wurde eine mit Fliesen bekleidete
Blumenbank im Garten geschaffen.
24
Blumenbank
im Garten
25
Vorderansicht
der Blumenbank
Das
im 3. Viertel des 16. Jahrhunderts gefertigte Fliesenbild mit dem
Thema »Die Entführung Europas durch den in einen Stier
verwandelten Gott Jupiter« ist wie das darunter befindliche
Fliesenfeld mit den drei Maskenkartuschen (15) der Witterung
ausgesetzt. Im unteren Fliesenfeld wechseln Beschlagwerkornamente
(16)
mit Ornamentfeldern ab, in denen eine von Akanthus (17) getragene
Kopfmaske dominiert. Aufgrund des Beschlagwerks lässt sich der
Fries in die Zeit um 1600 datieren.
26
Eine
von Akanthus getragene Kopfmaske
27
Phönikien
(18)
»Europa
wird von Jupiter in Stiergestalt entführt«, Metamorphosen des Ovid
(2,833-875)
Jupiter,
in einen Stier verwandelt, entführt die Königstochter Europa aus
Phönikien (18) über das Meer und geht in Kreta an Land. Dort nimmt
der Göttervater wieder die Gestalt eines Menschen an um sich mit
Europa zu vereinen.
28
Linker
Teil des Fliesengemäldes »Europa wird von Jupiter in Stiergestalt
entführt«
Auf
dem Bild ist im Eckbereich deutlich zu erkennen, dass das Fliesengemälde
schräg angesetzt wurde. Dadurch vermindert sich die Wetteranfälligkeit
der keramischen Fläche.
29
Rechter
Teil des Fliesengemäldes »Europa wird von Jupiter in Stiergestalt
entführt«
Im
Vordergrund entsetzte Gespielinnen der Europa, im Hintergrund Kühe
aus der von Jupiter an das Ufer des Meeres geschickten Herde.
30
Jupiter,
in einen Stier verwandelt, entführt die Königstochter Europa aus
Phönikien
In
der Literatur werden die Fliesen der Blumenbank dem bekannten
portugiesischen Fliesenmaler Marçal de Matos (19) (Lissabon) oder dem
Flamen Jan Floris (20) (Talavera de la Reina, Spanien) zugeschrieben,
ohne gesicherte Begründungen für die Zuschreibungen zu nennen.
Die
Zuschreibung an Marçal de Matos halte ich für angemessen, da auf
dem Gelände der Quinta Fliesenreste gefunden wurden, die
zusammengesetzt dem Namen MATOS entsprechen.
31
Manuel
Fango de Sousa: OS AZULEJOS DA BACALHOA E SEU AUTOR.
(AZULEJO
N° 2, Lisboa 1992, p. 20, fig. 2)
Die
Mitautorschaft des namentlich bekannten portugiesischen Malers Marçal
de Matos an einem Teil der Azulejo-Ausstattung der Quinta da
Bacalhoa, der allerdings noch mit keinem konkreten Werk gesichert in
Verbindung gebracht werden konnte, bleibt bei Experten umstritten.
Grafische
Vorlage für das Fliesengemälde »Europa wird von Jupiter in
Stiergestalt entführt«
32
Aus
den Metamorphosen des Ovid (21) (2,833-875) »Europa wird von Jupiter
in Stiergestalt entführt«.
Dieser
Holzschnitt des Aeneas Vicco (22) (Parma 1523 – 1567 Ferrara) wurde
1557 von Bernard Salomon (23) und 1563 von Virgil Solis (24) für von
ihnen illustrierte Ovid-Ausgaben übernommen.
Fliesen
an Brunnen und Bänken im Park
33
34
35
36
37
38
39
Fliesen
in der Casa do Tanque
40
Casa
do Tanque (Teichpavillon) in der südwestlichen Ecke des ummauerten
Areals
Medaillons
in der Art der Della Robbia zieren die westliche Begrenzungswand der
Quinta
Die
drei Pavillons des Hauses am Teich sind symmetrisch mit zwei
Arkadengängen verbunden. In den kleineren Räumen der Pavillons
wurden die Wandflächen mit Majolikafliesen (25) bekleidet, während
die Wände der beiden Arkadengänge noch den älteren Schmuck der
Sevillaner aresta-Fliesen (26) zeigen.
Raum
1 (erster Pavillon)
41
Südwand
und Westwand mit Türdurchgang zum Raum 2
42
Nordwand
mit Eingangstür
Aufsteigende
Feuchtigkeit schädigte die keramischen Wandflächen. Dampfdruck
sprengte in großen Teilbereichen Majolikglasuren vom Scherben.
43
Die
Fliesen wurden an allen Wänden diagonal angesetzt. Vierzackige
gelbe Sterne prägen das Dekor. Weißes Beschlagwerk verbindet jede
Zacke des Sterns mit einem Vierpaß (27) mit Blume auf grünem Grund
und umschließt jeweils eine kräftige blaue Bemalung in
Ausspartechnik (28).
44
Relativ
gut erhaltene Sockelleisten unter stark beschädigten Wandfliesen
Schmale
Sockelleisten zeigen sehr sorgfältig gemalte Grotesken (29) in flämischer
Manier. Aus Blüten steigen musizierende Putten (30) und ein
Libellenwesen.
45
Die
farbige Bemalung auf weißer Zinnglasur überstand die Jahrhunderte
fast ohne Schaden zu nehmen. Die Glasur zeigt Craquelée (Haarrisse)
ohne Ausplatzungen.
46
Libellenwesen
mit floralen Motiven
47
Die
Sockelfliese zeigt Erfindungsreichtum und Präzision der
Dekorationskunst des 16. Jahrhunderts
48
Sphinx
(31)
auf einer Sockelfliese
Raum
2 (erster Arkadengang)
In
diesem Raum fehlen große Teilbereiche der keramischen
Wandbekleidungen.
Über
zwei Türen sind Inschriften auf Fliesen der Kardinaltugenden (32)
IVSTICA (Iustitia = Gerechtigkeit) und PRVDEMCIA (Prudentia =
Klugheit) erhalten. Wahrscheinlich waren früher in den darüber
befindlichen Nischen in Terrakotta (33) ausgeführte Darstellungen der
entsprechenden Kardinaltugenden aufgestellt.
49
Aresta-Fliesen
als Rahmung des Türdurchgangs zum Raum 1 (erster Pavillon)
50
Über
dem Türdurchgang findet man auf zwei Fliesen gemalt IVSTICA =
Gerechtigkeit
51
Sockelbereich
unterhalb der Öffnung der Arkade zum Teich hin
52
Rahmung
des Türdurchgangs zum Raum 3 (zweiter Pavillon) mit Aresta-Fliesen
der Art ‚Weinlaub’
53
Inschrift
über dem Türdurchgang zum Raum 3
In
der Rollwerkkartusche weist PRVDEMCIA auf die zweite der vier
Kardinaltugenden (Prudentia = Klugheit) hin.
Raum
3 (zweiter Pavillon)
54
An
allen Wänden dieses Raumes wurde dieser Vierpas aus Majolikafliesen
diagonal angesetzt.
Verbindungselement
ist jeweils eine kleine Blume auf manganfarbenem Grund.
55
»Raub
der Hippodameia«
Über
dem Türdurchgang zum Raum 2 befindet sich das stark beschädigte
Fliesengemälde »Raub der Hippodameia«. Es ist mit einem eleganten
hellblau-weißen Zahnschnittrahmen versehen.
Ovid,
Metamorphosen XII, 223.
Hippodameia
war Gemahlin des Lapithenkönigs Peirithoos, bei deren Hochzeit es
zum Kampf zwischen Kentauren (34) und Lapithen (35) kam.
56
Vorlage
für das Fliesengemälde »Raub der Hippodameia« war diese Grafik
des Italieners Enea Vico (1523-1567)
57
Allegorie
des Flusses Tejo
An
der Südwand (gegenüber der Tür zum Teich) findet man ein weiteres
stark fragmentiertes Fliesengemälde. Es ist noch als Allegorie des
Flusses Tejo zu erkennen und nimmt Bezug auf die Flussallegorien in
der Westloggia des Hauptgebäudes.
Der
Tejo ist mit einer Länge von insgesamt über 1.000 Kilometer der längste
Fluss der Iberischen Halbinsel. Er mündet bei Lissabon in den
atlantischen Ozean. Nur rund 30 Prozent der Gesamtstrecke des Tejo
fließen durch Portugal, der größte Teil fließt durch Spanien.
58
»Susanna
und die Ältesten«
Über
der Zugangstür zum Raum 4 (zweiter Arkadengang) überrascht das
Fliesengemälde »Susanna und die Ältesten« wegen seines guten
Erhaltungszustandes.
59
Die
Geschichte »Susanna und die Ältesten« findet man im Alten
Testament bei Daniel 13,1-64. In Babyon lebte ein reicher Mann
namens Joakim, der mit einer schönen und frommen Frau namens
Susanna verheiratet war. In deren Haus verkehrten auch zwei hoch
angesehene alte Richter, die sich bei ihren Besuchen in Susanna
verliebten. In der Bibel heißt es: Da regte sich in ihnen die
Begierde nach ihr. Ihre Gedanken gerieten auf Abwege und ihre Augen
gingen in die Irre.
60
Die
beiden Ältesten überraschen Susanne im Bade
61
Detail
des Fliesengemäldes »Susanna und die Ältesten«
Die
Jahreszahl »1565« steht auf einem Türsturz der im Gemälde
wiedergegebenen idealen Villenarchitektur. Sie darf als
Herstellungsdatum der gesamten Majolika-Ausstattung der Casa do
Tanque gelten.
Raum
4 (zweiter Arkadengang)
62
Türdurchgang
aus dem zweiten Arkadengang zum Raum 3 (zweiter Pavillon)
63
In
der Rollwerkkartusche weist »TEMPERAMCA« auf die dritte der vier
Kardinaltugenden (Temperantia = Besonnenheit / Mäßigung) hin.
64
Die
Wandbekleidungen aus Aresta-Fliesen sind in diesem zum Teich hin
offenen Arkadengang gut erhalten.
65
Fliesen
wurde in diesem Raum nicht wie in den vorherigen drei Räumen
diagonal, sondern mit waage- und senkrechtem Fugenverlauf angesetzt.
Jeweils
vier Fliesen ergeben einen achtstrahligen Stern in flaschengrüner
Glasur und einen ockerfarbenen Vierpass. Markant sind die blauen
Streifen zwischen diesen Dekoren.
66
An
der Seitenwand zeigt ein Fliesengemälde im Format von 5x9 Fliesen
das Wappen der Albuquerques. Das Wappen ist mit einem eleganten
hellblau-weißen Zahnschnittrahmen versehen.
Dom
Brás de Albuquerque, ältester Sohn von Dom Afonso de Albuquerque
(Militär, Politiker, Seefahrer und zweiter Gouverneur von
Portugiesisch-Indien) erwarb 1528 das Anwesen in Azeitão.
67
Detail
aus dem Wappen der Albuquerqes
68
Türdurchgang
aus dem zweiten Arkadengang zum Raum 5 (dritter Pavillon)
Wahrscheinlich
war früher in der über der Tür befindlichen Nische eine
Darstellung der Kardinaltugend »FORTALEZA« aufgestellt.
69
In
der Rollwerkkartusche weist »FORTALEZA« auf die vierte der vier
Kardinaltugenden (Fortitudo = Mut / Tapferkeit) hin.
Raum
5 (dritter Pavillon)
70
Blick
nach links in den Raum 5 (dritter Pavillon)
71
3x3
diagonal angesetzte Fliesen bilden den geschlossenen Dekor in
Ausspartechnik
72
Schmale
Sockelleisten zeigen sehr sorgfältig in flämischer Manier gemalte
Grotesken
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
Erläuterungen
1
Anfang des 17. Jahrhunderts erbte Dona Maria Josefa de Mendoça e
Albuquerque die Quinta. Ihr Mann war unter dem Spitznamen »o
Bacalhau« (Stockfisch) bekannt. Deshalb wurde auch sie »o Bacalhau«
und die Quinta »Bacalhôa« genannt.
2
Dom Brás de Albuquerque (*Alhandra, 1501 ; †Lissabon, 1581), Sohn
des Afonso de Albuquerque, war Finanzminister und Präsident des
Senats von Lissabon. Ihm gehörten zwei der repräsentativsten Gebäude
der portugiesischen Renaissance: Casa dos Bicos in Lissabon und
Quinta da Bacalhôa in Azeitão.
3
Dom Afonso de Albuquerque, auch Afonso der Große genannt, (*1453
in Alhandra nahe Lissabon; †16. Dezember 1515 auf Reede vor Goa),
war ein Militär, Politiker und Seefahrer sowie zweiter Gouverneur
von Portugiesisch-Indien
4 Dom Carlos I. (*1863 in Lissabon; +1908 in Lissabon) stammte aus
dem portugiesischen Zweig des Hauses Sachen-Coburg und Gotha war
vorletzter König von Portugal und der Algarve. Er regierte von 1889
bis zu seinem Tod durch ein Attentat von Republikanern im Jahr 1908.
5
Der Douro ist ein Fluss in Nordwestspanien und Nordportugal, 897 km
lang und mündet bei Porto in den Atlantik.
6
Der Mondego ist der längste Fluss, der ausschließlich in Portugal
fließt. Dieser schlängelt sich mit einer gesamten Länge von 234
Kilometern von dem Gebiet der ‘Serra da Estrela’ durch Portugal
und mündet schließlich bei ‘Figueria da Foz’ in den
atlantischen Ozean.
7
Der Nil entspringt in den Bergen von Ruanda und Burundi, durchfließt
Tansania, Uganda, den Südsudan und den Sudan, bevor er in Ägypten
in das Mittelmeer mündet und ist mit 6852 km der längste Fluss der
Erde.
8
Der Euphrat ist der größte Strom Vorderasiens und hat eine Länge
von 2736 km. Er durchfließt die Türkei, Syrien und den Irak,
vereinigt sich mit dem Tigris zum Schatt-al-Arab, der in den
Persischen Golf mündet.
9 Die Donau ist mit einer Gesamtlänge von 2857 Kilometer nach der
Wolga der zweitlängste Fluss in Europa, durchfließt zehn Länder
und mündet im weiten Donaudelta in das Schwarze Meer.
10
Das Rollwerk ist eine Dekorationsform, die hauptsächlich in der
Renaissance des 16. und frühen 17. Jahrhunderts vorkommt.
Verschlungene und aufgerollte, plastisch wirkende Bandformen sind
Merkmale, die vor allem bei Wappen und Kartuschen vorkommen.
Das Rollwerk wird häufig auch als Kartuschenwerk bezeichnet.
11 Hans Vredeman de Vries (*1527 in Leeuwarden; +1609 in Antwerpen)
war ein niederländischer Maler der Renaissance und Architekt.
12 Die Allegorie ist eine Form indirekter Aussage, bei der eine Sache
als Zeichen einer anderen Sache eingesetzt wird.
13 Eine Amphore ist ein bauchiger Krug, der in der Antike als
Transport- und Speichergefäß benutzt wurde.
14 Unter einem Rapport oder Dessin versteht man ein sich
wiederholendes, flächenfüllendes Element.
15 Eine Kartusche ist in der Ornamentik ein Zierrahmen z.B.für Wappen,
Masken oder Porträts.
16 Das Beschlagwerk ist ein Dekorationselement der Renaissance, das
durch imitierte Nagelköpfe angeheftet scheint. Das bandartige
Ornament ahmt aufgenietete metallenen Beschläge nach. Es geht auf
den Antwerpener Ornamentstecher Cornelis Floris zurück.
17
Akanthus ist die kunsthistorische Bezeichnung für den Typus eines
Ornaments, das die Gestalt der Blätter der gleichnamigen Pflanzen
in stilisierter Form aufgreift.
18
Phönikien (Phönizien) ist die Bezeichnung für einen schmalen
Landstreifen an der östlichen Mittelmeerküste auf dem Gebiet der
heutigen Staaten Israel, Libanon und Syrien.
19
Flämische und italienische Fliesenmaler führten die Technik der
Majolika in Portugal ein. Marçal de Matos war einer der ersten
portugiesischen Maler, der dieses neue Medium für Fliesengemälde
benutzte. Eines seiner schönsten Fliesengemälde ist die Anbetung
der Hirten
20
Philipp II. rief den Keramiker Jan Floris aus Antwerpen nach
Spanien. Dieser prägte für einige Zeit den Stil der Fliesenkeramik
aus Talavera.
21 Der römische Dichter Publius Ovidius Naso, kurz Ovid genannt, lebte
von 43 v. Chr. bis 7 n. Chr.. Sein bekanntestes Werk sind die
Metamorphosen (Verwandlungen).
22
Aeneas Vicco (Enea Vico) war ein italienischer Kupferstecher. Er
lebte von 1523 bis 1567.
23
Der Kupferstecher Bernard Salomon arbeitete eng mit dem Drucker und
Verleger Jean Tournes in Lyon zusammen. Er schuf Bilder für eine
Bibel und für die Metamorphosen von Ovid (Lyon, Tournes, 1557).
24
Virgil Solis, ein deutscher Zeichner und Kupferstecher, lebte von
1514 bis 1562 in Nürnberg. Er entwarf für 170 Ovid-Illustrationen
ein halbes Dutzend Passepartouts mit Roll- und Bandwerk, Putten,
Tieren und Pflanzen. In diese Rahmungen fügte er auch Stiche
anderer Künstler ein.
25 Majolika bezeichnet im Sprachgebrauch vor allem die mit metalloxiden
farbig bemalte zinnglasierte Keramik.
26
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts ging man in Spanien und Portugal bei
der Dekoration von Fliesen von der Corda-Seca-Technik zur Aresta-
oder Cuenca-Technik über. In den Ton wird ein Dekor gedrückt.
Dabei bleiben erhöhte Stege als Umrißlinien stehen. In die
Vertiefungen werden die farbigen Glasuren eingebracht. Die Stege
verhindern das ineinanderfließen der unterschiedlichen Farben. In
Sevilla wurde diese Technik im 16. Jahrhundert perfekt beherrscht.
27
Ein Vierpass besteht aus vier nach außen weisenden Kreisbögen mit
gleichen Radien, die einem Kreis einbeschrieben sind und besitzt
vier Symmetrieachsen.
28
Bei der Ausspartechnik werden mittels Durchstaubschablonen Konturen
auf die weiße Zinnglasur übertragen. Das eigentliche Dekor bleibt
weiß ausgespart und die umgebenden Bereich werden farbig bemalt.
29
Unter Groteske versteht man eine Ornamentform aus luftig
angeordnetem Rankenwerk, das neben pflanzlichen Formen auch
phantastische Mischwesen, auch Roll- und Beschlagwerk einbeziehen
kann.
30
Ein Putto ist in der Malerei eine meist wenig bekleidete oder nackte
Kindergestalt, mit oder ohne Flügel.
31
Als Kardinaltugenden bezeichnet man seit der Antike eine Gruppe von
vier Grundtugenden. Marcus Tullius Cicero machte die römische Welt
durch seine Schrift De officiis (über die Pflichten) mit den vier
Tugenden bekannt.
32
Terrakotta ist die Bezeichnung für unglasierte keramische Produkte.
33 Ein Kentaur ist ein Mischwesen der griechischen Mythologie aus Pferd
und Mensch.
34
Die Lapithen sind ein sagenhaftes Volk, das der griechischen
Mythologie zufolge im antiken Griechenland gelebt haben soll.
Alle Erläuterungen sind auszugsweise Wiedergaben aus “Wikipedia
– Die freie Enzyklopädie“
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arquitectos
paisagistas Gonçalo Ribeiro Teles, João Gomes da Silva, Leonor
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PLUIS,
Jan & STUPPERICH, Reinhard, Mythologische voorstellingen op
Nederlandse tegels, Leiden 2011
Bildnachweis
Nachlass
Rainer Marggraf
12
/ 14 / 16/ 18 / 25-29 / 40 / 58 / 60-61
Herbert
van den Berge
03-06
/ 10 / 20 / 22-24 / 30 / 33-37 / 41-47 / 49-54 / 64-65 / 67-91
Verwaltung
der Quinta da Bacalhôa
01/
07-09 / 11 / 13 / 15 / 17 / 19 / 21 / 31-32 / 38-39 / 48 / 55-57 /
59 / 62-63 / 66
Ich
danke Herrn Herbert van den Berge und den Beauftragten der
Verwaltung der Quinta da Bacalhôa dafür, dass sie Bildmaterial zur
Verfügung stellten und die Veröffentlichung auf meiner Homepage
genehmigten.
|