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Fliesen des 18. Jahrhunderts
von Töpfern gefertigt
von Fliesenlegern verlegt |

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Henri Louis Duhamel du Monceau (* 20. Juli 1700 in Pithiviers, † 22. August 1782 ebenda) war ab 1757 Nachfolger von Antoine Réaumur, Herausgeber des mehrbändigen Nachschlagewerks ‚Description des arts et métiers‘.
Er veröffentlichte am 24. April 1773 in Paris bei L.F. Delatour im Band 11
‚L‘ ART DU POTIER DE TERRE.‘
Auf 126 Seiten wird das Töpferhandwerk, einschließlich der Herstellung von Fliesen und deren Verlegung beschrieben.
Veranschaulicht wird alles durch 17 Kupferstichtafeln.
Besonders interessant sind 96 Vorschläge zur Verlegung von Fliesen mit diagonal unterschiedlichem Glasurauftrag auf 9 Tafeln.
Tafel 1 schuf C. de Haussard, Tafel 2 Angel Moitte, Tafeln 3, 4, 5, 15, 16 und 17
N. Ransonnette, Tafeln 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 und 13 Lud. Simonneau.
01
Erläuterungen:
Fig. 1. Ton in Blöcken, wie sie zur weiteren Bearbeitung gebracht werden. / Fig. 2. Arbeiter schneiden den Ton auf einem Brett Fig. A in dünne Scheiben, die in die Fässer Fig. B fallen, in denen sich Wasser befindet. / Fig. C Ein Block Ton, der zum Schneiden auf Brett Fig. A gelegt wird. / Fig. D Das Messer zum Schneiden des Tons. / Fig. B das Fass, in dem sich Wasser befindet. / Fig. 4. ein Arbeiter B, bearbeitet den Ton A und vermischt ihn eventuell mit einem festgelegten Anteil Sand. / Fig. 4. Auf dem unteren Bildfeld stellen I, F und E die Masse in ihren verschiedenen Zuständen beim ersten, zweiten und dritten Arbeitsgang dar. / Fig. 5. Im oberen Bildteil ist die Masse zu sehen, bereit zur Verarbeitung. / Fig. 5. Im unteren Bildteil ist bei l die bearbeitete Masse zu sehen, bereit zur Verarbeitung. / Fig. 6. Im oberen Bildteil stellt ein Arbeiter mittels Rollholz Dachziegel in einer Form her. / Fig. 14. Im unteren Bildteil steht der Formtisch a b auf den Böcken c c. / Auf dem Tisch liegt ein glatter harter Stein g, auf den der Holzrahmen d d gelegt wird. / Dahinter steht ein mit Wasser gefüllter Behälter e e und auf diesem Behälter liegt der Streichstab f f. / Daneben liegen geformte Fliesen, eine auf der anderen platziert. / Der Ton k oder H wurde vorbereitet, um die Form zu füllen. / Die Abbildungen 9, 10, 11, 12 und 13 im unteren Bildteil zeigen Formrahmen und zwar A Fig. 9 zum Formen der Fliese B. / Formrahmen C Fig. 19 dient zur Formgebung der größeren Fliese D. / Formrahmen E wird zum Formen von Großfliesen F Fig. 11 benutzt, die mittels Eisenform G in vier sechseckige Fliesen d, e, f, g geschnitten werden. /. Der Formrahmen H Fig. 12 dient zum Herstellen großer sechseckiger Fliesen. / Der Formrahmen L Fig. 13 wird zum Herstellen achteckiger Fliesen N verwendet. / Bei der Verwendung dieser Fliesen müssen jedoch kleine quadratische Fliesen O ergänzend verarbeitet werden, die normalerweise aus einem andersfarbigen Ton hergestellt werden. / Fig. 7 im oberen Bildteil: Ein Arbeiter schlägt bei der Fertigung von Dachziegel den Ton um die Poren im Ton zu verdichten. / Fig. 8 im oberen Bildteil: Ein Arbeiter schneidet Fliesen auf einer eisernen Form mit einem gebogenen Messer Fig. 18 im unteren Bildteil. / Fig. 15 im unteren Bildteil, zeigt die Werkbank zum Schlagen und Formen der Fliesen. / Auf der Werkbank Fig. 15 sieht man bei k Tonplatten, die zum Verdichten bereit liegen und bei c das Schlagholz. / Auf der rechten Seite der Werkbank Fig. 15 sieht man bei a Tonplatten, die in vier Teile zu Fliesen geformt wurden und einen Stapel sechseckiger Fliesen, die alle nach dem Trocknen zum Brennen in den Ofen kommen. / Fig. 17, im unteren Bildteil, zeigt ein Gestell in dem Fliesen in ausreichendem Abstand stehend platziert wurden.
02
Im oberen Bildteil: Töpfer bei der Fertigung von Schüsseln.
Im unteren Bildteil: Geschirrformen, Arbeitsgeräte und Brennöfen.
03
Im oberen Bildteil: Töpfer bei der Fertigung von Krügen und großformatigen Töpfen.
Im unteren Bildteil: Geschirrformen und Arbeitsgeräte.
04
Fig. 1: Töpfer bei der Aufbereitung des Tons.
Fig. 2: Töpfer bei der Aufbereitung von Glasuren.
Fig. 3: Fliesenleger bei der Verlegung von Sechseckfliesen, mit der linken Hand das Richtscheit fassend, mit der rechten Hand die Fliese an ihren Platz legend. Hinter ihm steht sein Helfer C mit weiteren Sechseckfliesen. In Reichweite des Fliesenlegers seine Kelle D, sein Mörtelkübel und seine Setzwaage B.
Fig. 4: Geräte zur Tonaufbereitung
*Erläuterung zur Setzwaage als Prototyp der Wasserwaage. Die Setzwaage wurde auf das Richtscheit aufgesetzt. Zeigte das freihängende Lot auf die Mitte der Querstrebe lag das Richtscheit waagerecht.
05
Unterschiedliche Brennöfen und deren Nutzung.
Entwürfe für Flächen aus 12 x 12 = 144 Fliesen, die diagonal in zwei Farben geteilt sind.
06
A-M
07
N-Z
08
Aa-Ma
09
Na-Oa-Pa-Qa-Ra-Sa-Ta-Ua-Va- Xa-Ya Za
10
Ab-Bb-Cb-Db-Eb-Fb-Gb-Hb-Ib-Kb-Lb-Mb
11
Nb-Ob-Pb-Qb-Rb-Sb-Tb-Ub-Vb-Xb-Yb-Zb
12
Ac-Bc-Cc-Dc-Ec-Fc-Gc-Hc-Ic-Kc-Lc-Mc
Entwürfe für Flächen aus 18 x 18 = 324 Fliesen, die diagonal in zwei Farben geteilt sind.
13
Nc-Oc-Pc-Qc-Rc-Sc
14
Tc-Uc-Vc-Xc-Yc-Zc
15
Transportable kleine Brennöfen.
16
Stationäre Brennöfen, Werkstücke und Werkzeuge.
17
Werkzeuge, Formstücke und Brennhilfen.
18
Inhaltsverzeichnis des Buches ‘L’ART DU POTIER DE TERRE‘.
Literatur
Online: gallica.bnf.fr. > ark: > 12148
Im Buchhandel:
L’art du Potier de terre, Hachette Livre BNF 2018
L’art du Potier de terre (Classic Reprint) Forgotten Books 2018
Danksagung:
Meinem Sohn Norbert danke ich für die Bearbeitung und Veröffentlichung des Berichtes.
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